6898975-1980_20_24.jpg
Digital In Arbeit

Am Mittwoch Kultur

Werbung
Werbung
Werbung

Kultur findet, alternierend mit dem Cafe Central, am Mittwoch statt.

Um mit dem Lustigen zu beginnen: Lange haben alle Fort-schrittsbeflissenen darauf ge-wartet, daß sie es den starrköpfigen Künstlern hierzulande endlich zeigen, jetzt aber ist unser Glück vollkommen, sie ist uns erschienen: Niki de Saint-Phalle. Ein sinniger Name verpflichtet. Nikis Talente verhalten sich denn auch verkehrt proportional zur Grauslichkeit ihrer Produktionen.

So weit, so chuzpe, hätten schon die alten Ostgoten gesagt. Heiterkeit breitet sich in ähnlich gelagerten Fällen erst aus, wenn man die kunstkritischen Kommentare vernimmt.

Wie bitte? Sie verstehen davon kein Wort? Glauben Sie einem, der in Latein und Griechisch maturiert hat und lebender Sprachen mächtig ist: da ist nichts zu verstehen! Die Aneinanderreihung von Fremdwörtern ergibt keinerlei Sinn, soll auch keinen ergeben. Ins Deutsche übersetzt, bildet das hochgestochene Geschwafel eine Quelle nicht endender Heiterkeit.

Und um mit dem Interessanten zu schließen: die österreichische Architektur der Zwischenkriegszeit wußte Maß zu halten und blieb daher gültiger als die international üblichen Exzesse der gleichen Periode. Dem geltenden Staatsmythos gehorsam, durfte es feierlich an einem Seitenhieb auf das „kaiserliche” Wien nicht fehlen.

Man sollte auch nicht die Nachkriegshektik der zwanziger mit dem nüchternen faschistoiden Sachlichkeitspathos der dreißiger Jahre in einen Topf werfen, denn dazwischen liegt ein Stilbruch. Und man sollte Clemens Holzmeister, dem bald Hundertjährigen, nicht nachsichtig auf die Schulter klopfen. Gewiß, er war mit Schuschnigg befreundet und gibt es, im Gegensatz zu anderer Prominenz, sogar offen zu, der Böse.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung