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Angst vor Nichts

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Österreich mischt sich dauernd in innere Angelegenheiten der Tschechoslowakei, klagte CSSR-Minister-präsident Ladislav Adamec -diese Woche in Österreich. Und alles wegen - Nichts.

„Nichts, Nullen, Niemande“ sind für den Premier, der's gegenüber Österreich jetzt mit dem Überschmähversucht, Vaclav Havel, Jiri Hajek und Konsorten. Wie man sich für Niemande einmischenkann, bleibt wohl ein Rätsel kommunistischer Dialektik. Wenn die Nullen am Wenzelsplatz demonstrieren, schlottern noch immer die Beine der Alten am Hradschin. Knüppel wegen nichts?

Null Probleme also an der Moldau? Versteht sich für Adamec von selbst, der die Tschechoslowakei mit Polen vergleicht: Kein Bier in Warschau, nur Streiks. Und gar Ungarn: Auflösung der KP wegen der paar Fehler?

Der letzte, der wegen Niemanden keine Träne vergoß, hieß doch Erich Honecker? Aber der weint seit einer Woche irgendwo bei Berlin vielleicht um sich selbst. Hättet ihr dochfrüher...!,sagt Adamec den DDR-Genossen; und merkt nicht, wie spät es in seinem Land schon ist. Aber ihn kann Nichts erschüttern.

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