Historische Analyse aus der FURCHE 1989. Die Völker Europas stellen die Weichen ins 21. Jahrhundert: Mehr Freiheit soll zu wirtschaftlicher Kooperation führen. Wird der Wille der Völker siegen?
Der 78 Jahre alte Giulio Ändreotti muß sich mit den Gerichten herumschlagen. Was bleibt vom einst so Mächtigen, der an die 50 Jahre lang die Geschicke Italiens bestimmte? Von der Größe des siebenmaligen italienischen Ministerpräsidenten scheint nur die Tiefe seines Falles übrig geblieben zu sein.So stellt es auch die neue Ändreotti-Biographie des Auslandschefs des deutschen Wochenmagazins „Fo-cus“, Hanspeter Oschwald, dar: „Giulio Ändreotti - Aufstieg und Fall eines Mächtigen“. Viel Platz nimmt darin der Absturz des Pragmatikers ein, den der Pragmatismus an die Spitze, aber
Die Großväter der heutigen Midlife-Generati-on des Burgenlandes mußten vor 75 Jahren ihr rot-weiß-grünes Herz auf rot-weiß-rot einfärben. Bezeichnend der Satz meines Großonkels, in den fünfziger Jahren rückblickend auf die turbulenten beginnenden zwanziger Jahre im ehemaligen Deutschwestungarn gemünzt: „Wir waren glühende ungarische Patrioten und sollten jetzt treue Österreicher werden.” Der Intelligenz, ob ungarisch- oder deutschstämmig, fiel das nicht leicht.Die Magyarisierungspolitik Buda-. pests hatte es tatsächlich geschafft, nicht nur sprachlich die deutschstämmige
Niemand wollte in den vergangenen Jahrzehnten, seit dem Zweiten Weltkrieg, an der toten Grenze investieren. Das Risiko schien vielen Unternehmern zu groß. Jetzt erst, mit der Öffnung der Nachbarstaaten, können Visionen verwirklicht werden, die bisher niemand haben mußte, weil ohnhin keine Realisierungsmöglichkeit bestand.Nun ist das Hirnschmalz der Burgenländer gefragt. Und in der Tat: Kaum jemand wird mehr über die Ostfriesen Österreichs (ein lächerlicher Imagetransfer!) witzeln, besieht er sich das Landesentwicklungsprogramm, das in acht Ballungszentren die Errichtung von Industrie-
Ist der Slowakei zu trauen, kann sie zu einem verläßlichen EU-Partner werden? Dazu Staatspräsident Michal Kovac.
Ausstellung
Dort, wo „Slowenien" in Österreich beginnt, an der Drau in Kärntent vor der gigantischen Kulisse von Petzen, Seeberg, Hochobir, mit Blick auf die sanften Hügel des kulturträchtigen Jauntals, liegt das Bildungshaus „Sodalitas" in Tinje/ Tainach.An einer historischen Kreuzung von slawischen und bajuwarischen Einflüssen erfüllt das in der Zwischenkriegszeit aus dem speziellen seelsorgerischen, bildungsmäßigen und kulturellen Auftrag slowenischsprachiger Piester für ihr Volk entstandene Zentrum heute die Funktion eines Forums, auf dem der Dialog gepflegt wird: das noch immer
Walter Schwimmer, seines Zeichens Wiener ÖAAB-Landesobmann, hat vor einem Jahr in einem Gespräch mit der FURCHE gemeint, die ÖVP werde dem damals erst gekürten Innenminister Einem ihre Unterstützung nicht versagen, wenn er die Diskussion um seine Linkslastigkeit als eine entsprechende „Warnung" empfinde und sich um Vertrauen in der Exekutive bemühe. Einem, so Schwimmer, müsse der Exekutive das Gefühl zurückgeben, „daß ihre Arbeit geschätzt ist, daß Leute, die ihren Kopf hinhalten, die im Streifenwagen sitzen und nicht wollen, daß dieser abgefackelt wird, wozu das TATblatt
„Kein Rauschgift auf Krankenschein” und „keine garantierte Straflosigkeit für süchtige Kriminelle” stehen Forderungen nach weitgehender Entkrimi-nalisierung des Drogenmißbrauchs und des Dealens mit geringen Mengen gegenüber.
Natürlich haben wir einen % Standpunkt, Botschafter Franz -L l Cede, der Leiter des Völker -rechtsbüros im Außenministerium, hat ihn auf Seite 2 dargelegt. Turin findet uns nicht gänzlich unvorbereitet vor, wenngleich viele unserer sogenannten Positionen, wohlgemerkt: Begierungspositionen, sehr allgemein gehalten und daher manchmal nichtssagend sind.Fragt man abseits dieses von den Koalitionspartnern erarbeiteten Kompromisses in den Parteien nach, bekommt man viel differenzierende-re Aussagen zu hören - das beginnt schon bei den Koalitionspartnern selbst. Vor zwei Wochen habe ich im
Es wird sicher gescheite Leute geben, die begründen können, warum das Parlament der Europäischen Union nicht direkt an der Regierungskonferenz in Turin beteiligt sein kann. Das Ziel der Konferenz, mehr Demokratie und Bürgernähe erreichen zu wollen unter Ausschluß des Parlaments, kann damit nicht einmal annähernd erreicht werden. Nun, es gibt auch da einen Kompromiß, wie in den meisten Fragen, die die politische Union Europas betreffen: Den Sitzungen der Regierangskonferenz auf Ministerebene soll ein Meinungsaustausch mit dem Präsidenten des Europäischen Parlaments (Klaus Hänsch) mit
Sowohl an einem internationalen Sicherheitssystem als auch an der Verteidigung des EU-Territoriums könnte sich Österreich beteiligen. Der Präsident des Österreichischen Studienzentrums für Frieden und Konfliktlösung (ÖFSK) im bur-genländischen Stadtschlaining, Gerald Mader, konstatiert im Gespräch mit der FURCHE heute eine grundlegende Veränderung der Natur des Krieges. Zwischenstaatliche Kriege sind heute seltener, innerstaatliche Kriege häufiger geworden. Das erfordere ein „Umdenken und eine neue Strategie der Sicherheitspolitik". Konkret heiße dies ein Zurücktreten der
Vor Jahren habe ich den Namen Herlinde Moises zum erstenmal gehört. Da saß die Angehörige der Vbrarlberger Franziskaner-Missionsschwestern, gebürtige Bad Hofga-steinerin, gerade im Gefängnis. Vom Militärregime in Kolumbien als Kommunistin denunziert, wurde ihr, die zwei Jahre nach ihrer Matura im Jahre 1949 nach Kolumbien gegangen war, und dem Orden die Hölle heiß gemacht. Aber nicht einmal Schlangen, die nächtens in ihre Zelle geworfen wurden, konnten ihr Zuversicht und Glauben austreiben.In dieser dunklen Zeit, erzählt sie heute, da sie wieder einmal ihre alte Heimat Osterreich
Alarm: Vermehrt klagen Lehrer und Eltern darüber, daß die gutgemeinte Schulautonomie mit neuen Möglichkeiten der Gestaltung eines eigenen Schulprofils mittels autonomer Lehr- und Stundenplanbestimmung an der jeweiligen Schule zu einer Mängelverwaltung wird. Grund: Kein Geld und als Konsequenz eisernes Sparen an der Bildung des Nachwuchses. Die zur Herausbildung autonomer Vorstellungen benötigte Phantasie der Schulgemeinschafts-ausschüsse (in Drittelparität Eltern-Lehrer-Schüler plus Direktor besetzt) muß jetzt, statt innovativ wirken zu können, dazu eingesetzt werden,
Man darf heute, in der anlaufenden Friedensphase Bosni-. en-Herzegowinas, nicht in den alten Fehler Ex-Jugoslawiens verfallen und die Beschwörung der Einheit zur Phrase verkommen lassen. Seinerzeit wurde täglich mehrmals Brüderlichkeit und Einheit wiederholt. Das ist nicht natürlich." Freundschaft und Gemeinschaft könne und solle man fördern und aufbauen, meint Franjo Topic, Chef des Kroatischen Kulturvereins Napredak (Fortschritt) in Sarajevo. Der kommende Friede müsse eine stabilere Grundlage als Beschwörungsformeln haben.Topic, der im vergangenen Sommer die Hoffnung aussprach,
Gegen das staatliche Gießkannenprinzip treten die Liberalen vehement auf. Die Grünen setzen auf Sparsamkeit durch mehr Autonomie in der Verwaltung. Die FPÖ steht für den Kampf gegen den Sozialmißbrauch.
Es hatte alles so harmonisch in einer der ersten Adressen Wiens für Gourmets begonnen. Eine erlesene Journalistenrunde, darunter selbstverständlich auch der Verfasser dieses Beitrages, traf sich im „Steirer-eck” mit dem damaligen Generalsekretär im Außenamt, dem jetzigen Bundespräsidenten Thomas Klestil zu einer tour d'horizon über den damaligen Stand der österreichischen Außenpolitik. Freimütig, wie gewohnt, berichtete Klestil auch von der Einschätzung Kurt Waldheims in aller Welt. Der Außenamtsgeneralse-kretär fügte dann hinzu, daß offenbar die Präsidentschaft Waldheims
Österreichs Außenpolitik in der Nach-Kreisky-Ära ist für den Normalverbraucher wieder interessant geworden. Nicht etwa, weil man ihre Grundlagen und Prinzipien, ihre Erfahrungen und Perspektiven kennt und schätzt, sondern weil man sie neuerdings offenbar braucht; geht es doch vielen um ein Aufpolieren des trübe gewordenen Österreich-Bildes...Der Westen (weiß) nichts mehr mit Österreichs Neutralität anzufangen; schien es doch so, als sei Österreich irgendwie zum „Trittbrettfahrer” der westlichen Sicherheitsanstrengungen geworden, ohne gewillt zu sein, selbst etwas dazu
In Tirol ist die illegale Einwanderung, so Sicherheitsdirektor Ferdinand Knapp zur furche, schon ein großes Problem geworden. Dies deshalb, weil der „Süd-Nord-Strom immer mehr zunimmt, speziell auch aus dem Fernen Osten über Italien nach Österreich und Deutschland". Knapp verweist darauf, daß die EU-Außengrenze gemäß dem Schengener Abkommen ja in Italien verlaufen müßte. „Italien ist aber nicht in der Lage, die EU-Außengrenze konform dem Schengener Abkommen zu sichern. Daher bleibt uns nichts anderes übrig, als auch gegenüber Italien eine verstärkte Grenzkontrolle
Müssen unsere Politiker im Wahlkampf um ihr Leben zittern? Das Innenministerium hat ihnen Schußwesten angeboten. Ist es um die Sicherheit schon so schlecht bestellt?
Grundlegend geändert hat sich das Staat-Kirche-Verhältnis in Ungarn seit der Wende. Doch noch ist nicht alles eitel Wonne. Wenn es ums Geld geht, sind mühsame Verhandlungen angesagt. Vor kurzem studierte eine ungarische Delegation mit dem Staatssekretär für religiöse Angelegenheiten an der Spitze das österreichische Modell.
Trotz Jubels auf dem SP-Partei-tag über Brigitte Ederers frei gehaltene Rede, ist die Schwäche der Sozialdemokraten -zum Schaden Österreichs - unübersehbar. Dies hat auch zur momentanen Regierungskrise entscheidend beigetragen.
Ein Managementdefizit, an dem beide Regierungsparteien leiden, hat zur momentanen Regierungskrise beigetragen -so der Innsbrucker Politologe Anton Pelinka zur FURCHE.
Müssen wir vor Rußland wieder Angst haben? Harte Worte Jelzins und seines Außenministers Kosy-rew in Richtung Westen lassen nichts Gutes erwarten. Experten im Gespräch mit der FURCHE.
Auf der einen Seite Jubel über fünf Jahre Einsatz des Bundesheeres an einem Teil der Ostgrenze - auf der anderen viel Kritik: Der Rechnungshof und die Grün-Abgeordnete Stoisits kratzen an der Fassade der „Heimatverteidiger”.
Politisch motivierte Attentate nehmen bei unserem Nachbarn Slowakei zu. Müssen wir uns vor dem Chaos furchten? Die Christdemokraten Carno-gursky und Miklosko nehmen dazu Stellung.
Alles ist einsichtig: Sparen (sprich: belasten) muß sein. Zumindest die Sozialpartner vertrauen auf die Einsicht der Bevölkerung. Die Opposition verweist auf die Grenzen der Einsicht.
Nicht so sehr vor den unterirdischen Atomversuchen Frankreichs und Chinas müssen wir Angst haben, sondern vor dem Ziel, taktische Atomkriege führbar zu machen.
Amnesty international und Christian Solidarity International appellieren an Bundespräsident Klestil, beim Staatsbesuch in China vom 17. bis 22. September auf die Menschenrechte nicht zu vergessen.
Lohnen sich Blauhelmeinsätze nach dem Debakel in Ex-Jugoslawien noch? Dazu exklusiv Divi-sionär Greindl, der jahrelang an Peace-keeping Operations beteiligt war.
Der Friedenssprecher der Grünen, Severin Renoldner, gelernter Theologe, seinerzeit Assistent am Institut für Moraltheologie in Innsbruck, hat sich in die Debatte über Konkordat, Verhältnis von Kirche und Staat in Osterreich, „Privilegierung” katholischer Privatschulen und obligatorischen Religionsunterricht eingeschaltet und der furche seine teilweise scharfen Kritikpunkte an der Argumentation der Liberalen-Klubobfrau Heide Schmidt kundgetan. Grundsätzlich glaubt Renoldner, daß Heide Schmidts Anliegen „populistisch” sei; sie ziele letztlich darauf ab, mit ihren Hinweisen auf die
Die Tragödie in Sarajewo erträglich machen, will der kroatische Kulturverein Napredak. Er ist auf die Hilfe des Auslands, auf unsere also, angewiesen. Sie sollte nicht nachlassen!
Bedeutet Ihnen der ORF etwas? Sind Sie stolz auf dieses „Nationalheiligtum” (Furche 23, Seite 1)? Oder gehören Sie zu jenen Konsumenten, die von Kanal zu Kanal „zappen” und auf die mediale Identität und Unverwechselbarkeit „pfeifen”?
Darf sich die serbisch-orthodoxe Kirche noch christlich nennen? Kroatische Medien stellen angesichts der stark nationalistischen Ausrichtung serbischer Bischöfe diese Frage.
Sollen wir uns den ORF als öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt mit unseren Gebühren noch leisten? Braucht Osterreich ein solches unverwechselbares „Nationalmedium”?
Fritz Molden, Mitglied der Österreichischen Widerstandsbewegung gegen das Naziregime, Präsident des Auslandsösterreicherwerkes, will natürlich keinen Bruderkrieg, obwohl er sich von den harten Aussagen seines Bruders, des Gründers des Forums Alpbach, via Austria Presse Agentur deutlich distanziert hat. In einem Gespräch mit der FURCHE präzisiert Fritz Molden jetzt, was ihm bei den Republikfeiern, angesichts der Distanzierungen seitens der Haider-Rechten sowie bei den momentanen Auseinandersetzungen um Rechts- und Linksextremismus in Österreich wichtig erscheint.Die Kategorien
Beschworen haben ihn alle schon, aber kommt er jetzt wirklich, der große Krieg auf dem Balkan? Nun, vorerst wird jede militärische Aktion als Sicherungsmaßnahme (von Autobahr nen, Dörfern, Städten) deklariert. Nein, eine Offensive will niemand damit signalisieren, aber alle sichern sich einen möglichen Vorteil, bevor es losgeht; und öffnet bei der Fülle der militärischen Aktivitäten, die jetzt nach Ende des Waffenstillstandes, der keiner war, Platz greifen, der Eskalation Tür und Tor.Franjo Tudjman, Kroatiens Präsident, steht unter Dauerbeschuß der extremen Nationalisten, die
Salesianische Spiritualität geht vom Alltag der Jugendlichen aus. Dahinter steckt nichts Außergewöhnliches.Es gibt keine besonderen Schwerpunkt, „nur” den Versuch, den Glauben im Alltag zu leben. Wichtig ist die Erfahrung der Gemeinschaft, die Förderung der Kommunikation und eine natürliche und selbstverständliche Beziehung zu Gott.Pater Osanger, unser Gesprächspartner, erzählt, daß Jugendliche versuchten, diese Spiritualität auf einem Faltblatt zusammenzufas-sen. Dabei legten sie folgende Einsichten und Erfahrungen vor:■ Ich bin von Gott gewollt, so wie ich bin.■
Ein langfristiges Protektorat der Vereinten Nationen wäre für Bosnien-Herzegowina am besten. In seinem letzten Interview mit dem „Spiegel” hat der vergangenen Donnerstag gestorbene einstige Regimekritiker Milovan Djilas eine Option befürwortet, zu der sich im Westen (noch) niemand durchringen konnte. Die Unmöglichkeit einer gemeinsamen westlichen Balkanpolitik hat jetzt zu einer neuerlichen dramatischen Wende geführt, die ab 1. Mai noch blutigere Konsequenzen als bisher schon haben könnte. . >Während das Haager UNO-Tribu-nal für Ex-Jugoslawien die der Kriegsverbrechen
Na, auch zum Begräbnis gekommen? Die einem Journalistenkollegen etwas salopp hingeworfene Begrüßung vergangenen Freitag im Wiener Stephansdom wurde von diesem lächelnd-ernst beantwortet: Nicht unbedingt, wenn man wie Sie und ich an die Auferstehung glaubt.Erraten, es geht um den Gottesdienst, mit dem die ÖVP ihren 50. Gründungstag und gleichzeitig einen schwierigen Parteitag andächtig einläutete. Mock und Schüssel kamen etwas zu spät: für ersteren hat das keine symbolische Bedeutung mehr. Ihn kann das Leben nicht mehr bestrafen, als es dies schon getan hat; für zweiteren Symbol,
Alle Appelle, die Bischöfe jetzt im Zusammenhang mit dem Medienfall Groer (ist er ein solcher oder wird daraus ein Moralfall Groer?) an die Öffentlichkeit gerichtet haben, sind nur zu begrüßen. Natürlich darf es nicht so weit kommen, daß in Österreich Menschen „Freiwild” werden, natürlich hat Journalismus vor allem die Menschenwürde zu achten! Welcher anständige Mensch und nicht nur Christ oder Katholik wird etwas dagegen haben, wenn jetzt auch die Ehrfurcht vor dem geistlichen Amt eingeschärft wird?Wir wissen nicht nur aus der amerikanischen Medienszene, wie leicht heute
Wirklich zur Ruhe gesetzt hatte er sich nicht. Auch nach seiner Emeritierung 1993 wollte Stefan Läszlö an der Seite des neuen Bischofs Paul Iby die Zügel nie ganz auslassen.
Wien sollte nicht nur gebannt auf Brüssel blicken, sondern Chancen der Kooperation mit den Ostnachbarn nützen - auch um Arbeitsplätze zu schaffen, so der Landessekretär des ÖAAB-Wien, Stefan Adler.
Brauchen wir EU-Hilfe, um mit unserer Neo-Nazi-Szene, dem Rechtsextremismus in Österreich, fertig zu werden? Das Europäische Parlament in Straß-bürg hat eine umstrittene Resolution entworfen, die uns all das wortreich anempfiehlt, was österreichische Politiker, Verantwortliche im wirtschaftlichen, kulturellen, gesellschaftlichen und - leider viel zu wenig - im religiösen Bereich auch nicht anders als mit Betroffenheitsbekundungen angesichts des jüngsten Terrors gegen Minderheiten zum Ausdruck bringen konnten.Abgesehen von dem sachlich falschen Hinweis des EU-Parlaments, wonach die
Sie nennen sich „Episkopoi” -Aufseher, unsere Bischöfe, und haben tatsächlich ein waches Auge auf uns. Was in den Schlafzimmern passiert, ist ihnen Daueranlaß zu Ermahnungen. Dagegen ist grundsätzlich kaum etwas einzuwenden. Mit speziellen Aussagen wird man sich immer wieder gründlich auseinanderzusetzen haben. Den Bischöfen geht es um das richtige christliche Menschenbild, um Warnungen vor Abweichungen, um die Aufforderung, das Leben in Übereinstimmung mit der göttlichen Ordnung zu bringen.Wie oben erwähnt, zeichnen sie sich dabei nur auf einem Gebiet besonders aus. Was heute in
Bei der Bioethik-Konvention hat sich Walter Schwimmer beim Europarat weitgehend durchgesetzt. In Osterreich geht es dem Wiener ÖAAB-Chef um die Ankurbelung einer Wertedebatte in dramatischer Zeit.
Unlängst hat er uns in der Redaktion besucht: aus Solidarität und alter Freundschaft wegen. Kurt Skalnik, Funder-Nachfolger in der FURCHE-Leitung, wird 70.
Unsere Demokratie ist bedroht. Gefährdet sind damit auch wir selbst. Der Sozialethi-ker Herwig Büchele ortet ein Defizit eines gemeinsamen Werte-Fundaments.
Gewöhnlich überreicht man einem Geburtstagskind ein Geschenk. Bischof Paul Iby, der „Mann aus dem Volk.”, wie er sich vor zwei Jahren anläßlich seiner Bischofsweihe bezeichnet hat, hätte dieses Geschenk wohl verdient. Da werden mir nicht nur die Burgenländer, die den Sechziger ihres Bischofs feiern, zustimmen, sondern auch viele Katholiken aus anderen österreichischen Diözesen, die den gebürtigen Raidinger (aus dem mittelburgenländischen Ort stammt auch Franz Liszt) als Bischof der Offenheit kennen- und liebengelernt haben.Diesmal verhält es sich so, daß uns das Geburtstagskind
Es ist noch nicht allzu lange her: Bei einem Treffen katholischer Publizisten aus Mitteleuropa in Brixen/Südtirol stellte der polnische Schriftsteller Andrzej Sczcypiorski ganz radikal die Frage nach Gott, der - wie Auschwitz gezeigt habe - sich nicht mehr erkennen lasse. Betroffen diskutierten wir auf der Heimfahrt diese schreckliche Erfahrung. Wo war Gott, als Auschwitz „passierte”?Als Christen vermeinten wir eine Antwort zu haben: Er war mitten drinnen im tiefsten Leid der Millionen Opfer, unerkannt und unbemerkt, weil sich die Götter der Macht, des Hasses, des Überlegenheitswahns,
Ein Fünftel der FuRCHE-Ge-schichte hat Hannes Schopf als Chefredakteur mitge-schrieben.Vergangenen Donnerstag haben ihm Redaktion, Herausgeber und „Ehemalige” ein Abschiedsfest bereitet.
Ist Angst der gemeinsame Nenner, der die USA noch zusammenhält? Newton Leroy Ging-rich, seit einer Woche republikanischer Sprecher des Repräsentantenhauses, spielt jedenfalls gekonnt auf dieser Klaviatur. Dabei vermanscht er propagandistisch geschickt historische Reminiszenzen, ist er doch Geschichtsprofessor, mit konkreten Sorgen des Normalamerikaners.Zu einem amerikanischen Auschwitz, sagt er, dürfe es nicht kommen. Aus Auschwitz kann man in den USA nach wie vor tagespolitisches Kapital schlagen. Gingrich zeichnet ein Auschwitz-Bild von der Vernichtung der USA via Vergewaltigung von Frau
Spricht das offizielle Österreich gegenüber Israel mit zwei Zungen? Bundespräsident Klestil, Außenminister Mock und Botschafter Kröll stehen unter schwerem Beschuß.
Viele, die jetzt mit dem Finger auf Boris Jelzin zeigen und rufen: Der demokratische Lack ist ab, haben vor noch nicht langer Zeit zur Unterstützung des russischen Präsidenten aufgerufen und konnten sich nicht genug tun in überschwenglichen Elogen für den Nachfolger Michail Gorbatschows. Die Furche gehörte nicht zu diesen unkritischen Kommentatoren. Diesbezüglich verhält sich der Westen - sprich: Deutschland, Frankreich, England und die USA - leider konsequent. Väterchen Boris, dem Sauna-Kollegen Helmut Kohls und guten Freund Bill Clintons, wird freie Hand gelassen in einer „inneren
Demokratie richtet sich gegen die Gottesherrschaft, schreien islamische Fundamentalisten - und töten im Namen Allahs. Sie bedrohen aber nicht nur die westliche, sondern vor allem die islamische Welt.
Gegen einen starken Bundespräsidenten kann eigentlich niemand etwas haben: Wenn er Macht kontrolliert, wie er es wahlwerbend verhieß, sollten wir ihn gewähren lassen. Wenn er integrierend eingreift, wo Regierende auf wackeligen Beinen mehl;, zerstören als aufbauen, dann sollten wir ihm zurufen: Nur zu! Wenn er seinen Charihe einsetzt, ‘ ’ um uns Österreicher anderwärts glänzend zu vertreten, dann gewährt ihm, wie immer schon, freie Hand. Wenn er sich gegen Sparprogramme auf dem Rücken ohnehin sozial Schwacher ausspricht, dann spendet ihm tollen Applaus.Nur, was sollen wir mit
Mitten in die allgemein dämmernde Erkenntis von einer nicht nur europäischen, sondern auch transatlantischen Lähmung, mitten in Versuche, einer komatösen europäischen Hausordnung (KSZE-Charta von Paris) Leben einzuhauchen, taucht wieder einmal die Frage auf, ob Österreich nicht seine Neutralität ablegen müßte, um solidarisch am Frieden in Europa und darüber hinaus mitwirken zu können.Unser heimlicher, oder sollte ich sagen: wahrer Außenminister, Bundespräsident Klestil, ist wieder mit einer Vorgabe vor geprescht und hat Österreichs Neutralität zur Disposition gestellt. Die
Eine bestimmte politische Propaganda hat das Schreckgespenst von zu vielen Ausländerkindern an Österreichs Schulen erscheinen lassen. Es gibt jedoch keine Gespenster.
Eine bestimmte politische Propaganda hat das Schreckgespenst von zu vielen Ausländerkindern an Österreichs Schulen erscheinen lassen. Es gibt jedoch keine Gespenster.
Als Ruhepol inmitten journalistischer Aufgeregtheit wegen in Rom eintrudelnder Meldungen über den Fortgang der Koalitionsverhandlungen in Wien präsentierte sich Bundespräsident Thomas Klestil. Der besonders aktive höchste Repräsentant Österreichs ließ die nach Wortspenden gierenden Medienleute hineinblicken in sein unermüdliches Wirken für unser Land. Man gewann den Eindruck, daß Klestil — obwohl in Rom — doch ständig auch in Wien mitmischt. Ein Figaro auf dem Präsidentenstuhl.Dabei müßte man ihm eigentlich dankbar sein, daß er sich das alltägliche Politgeschäft so zu
Die heikle Südtirol- Frage bestimmte die Gespräche Bundespräsident Klestils in Rom, obwohl er selbst diese nicht als einziges Thema zwischen Österreich und Italien verstanden wissen wollte.Die heikle Südtirol- Frage bestimmte die Gespräche Bundespräsident Klestils in Rom, obwohl er selbst diese nicht als einziges Thema zwischen Österreich und Italien verstanden wissen wollte.
Als Ruhepol inmitten journalistischer Aufgeregtheit wegen in Rom eintrudelnder Meldungen über den Fortgang der Koalitionsverhandlungen in Wien präsentierte sich Bundespräsident Thomas Klestil. Der besonders aktive höchste Repräsentant Österreichs ließ die nach Wortspenden gierenden Medienleute hinein- blicken in sein Unermüdliches Wirken für unser Land. Man gewann den Eindruck, daß Klestil - obwohl in Rom - doch ständig auch in Wien mitmischt. Ein Figaro auf dem Präsidentenstuhl.Dabei müßte man ihm eigentlich dankbar sein, daß er sich das alltägliche Politgeschäft so zu Herzen
Der US-amerikanische Mittelstand ist von Zukunftsangst befallen. Diese Krankheit zeitigt erste Folgen. Das Immunsystem wird gegen eine vermeintliche Wohlfahrtspolitik der gegenwärtigen Administration aktiviert - mit politischen Lähmungserscheinungen. Die Un- durchschaubarkeit des Computer- Zeitalters und die Furcht, mit der High-tech-Welt nicht zurecht zu kommen, den Arbeitsplatz zu verlieren, den Kindern keine Zukunft mehr bieten zu können, läßt nach einfachen Lösungen schreien.Wohlstandsverteidigung und Besitzstandswahrung war daher der gemeinsame Nenner vieler Wortmeldungen