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Die geteilte Jagd

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In einem kleinen Orte Hessens sind die Jäger des Landes zusammengekommen, um Gegenwartsfragen des Berufes zu besprechen; nicht nur die soziale Lage des Berufsstandes allein war es, die zur Debatte stand. Was ein richtiger Weidmann ist, dem gilt die Hege und Pflege ebensoviel wie die Jagd; ja diese ist immer und zu allen Zeiten von der Hege, hauptsächlich von der Bekämpfung der Schädlinge und des kranken Wildes abhängig gewesen. Man wollte also vor allem Endgültiges über das seltsame Verbot der Jagd für Einheimische hören. Nun: in diesem grundlegenden Punkte ist eine salomonische Lösung gefunden worden. Der Jagdoffizier beim Amt des amerikanischen Hochkommissars — so etwas gibt es auch — erklärte, er werde der Alliierten Hochkommission demnächst den Vorschlag unterbreiten, dieses Jagdverbot aufzuheben. Aber: es sei im Interesse der Sicherheit der Alliierten erforderlich, daß die Zahl der Jagdwaffen beschränkt bleibe. Auf die Frage an Mr. Strauch, wie er sich nun die Jagd vorstelle, erwiderte er, es sollten mehrere deutsche Jäger eine registrierte und lizenzierte Jagdwaffe g e-meinsam benutzen dürfen. Die auf diese Weise vergemeinschafteten Jäger sollten außerdem gemeinsam mit den amerikanischen Jägern auf die Jagd gehen und die Abschußquoten nach dem Wildbestand der einzelnen Kreise anteilmäßig an die Jäger beider Nationen vergeben.

Hie fröhlich Weidwerk allewege!

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