Brennnessel und Demokratie haben viel gemeinsam. Sie sind unscheinbar und scheinbar auch wehrlos. Aber gerade ihre Feinde und Krisen machen sie stärker.
Es gibt Parallelen zwischen Pandemie und Märchenschatz: Die Geschichte von Hase und Igel etwa scheint derzeit umgedreht. Die Politiker-Hasen stehen untätig an Start und Ziel herum, wir Igel laufen uns dazwischen zu Tode.
Die Evolution erreicht optimalen Fortschritt durch Anpassung an die Umwelt. Der Mensch sucht die Umwelt an sich anzupassen – und scheitert kläglich. Ein geflügeltes Gegenbeispiel.
Das Huhn verliert die Impulskontrolle, wenn es Körner sieht, unser System aber, wenn Reichtum und Wachstum winken. Da kann sogar die Welt vor die Hunde gehen.Oliver Tanzer schreibt im neuen Human Spirits über das "Hendl".
Ein Wesen zu zähmen bedeutet, es für den Zähmenden einzigartig zu machen. Nicht das Wesen tut etwas, wir selbst müssen uns ändern - um etwas schätzen zu können.
Für den Fall, daß Sie Gewichts-probleme haben, hier erfahren Sie; wer wirklich Schuld \an Ihrem Übergewicht hat: Es sind die Jäger und Sammler der Altsteinzeit die ohne Ablagerungen von Fett am Bauch (Männer) und im Beckenbereich (Frauen) nicht überleben hätten können.Es ist schon zu dumm: Die einen können essen, was sie wollen und bleiben - auch ohne Sport - rank und schlank. Die anderen nehmen schon zu, wenn sie nur einen begehrlichen Blick auf all die schmackhaften Köstlichkeiten werfen. Warum dies so ist, läßt sich nicht nur mit dem Appetit auf Schweinsbraten, Knödel und
Malu ist ein Cro-Magnon-Mädchen in der Steinzeit. Ihre Kindheit ist zu Ende, sie muß lernen, eine Frau zu werden, was ihr gar nicht behagt. Viel lieber als Beeren und Wurzeln zu sammeln und Grasdächer anzufertigen möchte sie mit den Buben Speerwerfen üben, um einmal ein echtes Mammut zu erlegen. Doch am liebsten beobachtet sie cjie Wölfe, die sich nahe der Müllgrube des Stammes aufhalten. Ganz genau hat sie ihr Rudelverhalten beobachtet, sie weiß ihre Rufe zu deuten und kennt ihre Lebensgewohnheiten im Sommer wie im Winter.Als ihr eine sterbende alte Wölfin ihr einziges Junges
In einem kleinen Orte Hessens sind die Jäger des Landes zusammengekommen, um Gegenwartsfragen des Berufes zu besprechen; nicht nur die soziale Lage des Berufsstandes allein war es, die zur Debatte stand. Was ein richtiger Weidmann ist, dem gilt die Hege und Pflege ebensoviel wie die Jagd; ja diese ist immer und zu allen Zeiten von der Hege, hauptsächlich von der Bekämpfung der Schädlinge und des kranken Wildes abhängig gewesen. Man wollte also vor allem Endgültiges über das seltsame Verbot der Jagd für Einheimische hören. Nun: in diesem grundlegenden Punkte ist eine salomonische
Kein Wort ist in der neuesten Zeit so oft ausgesprochen worden als das Wort Freiheit; aber man kann ohne Übertreibung behaupten, daß unter Hundert, die es ausgesprochen, kaum einer ist, der weiß, was das sei. Viele meinten, weil Wir unter der vorigen Regierung nicht frei waren, so gelte jetzt alles nicht mehr, was früher gegolten hat; andere meinten, die Freiheit bestehe darin, daß man alles tun dürfe, was man nur wolle. Wieder andere glaubten, jetzt dürfe man gar keine Begierde mehr unterdrücken; denn sonst sei man ja gar nicht frei, und manche, die sich gar keinen Begriff machen
Seit einiger Zeit geht es mir wunderlich. Ich stehe zwar auf wie immer, ziehe mich an wie immer, schlüpfe in die Stiefel, nehme die Peitsche zur Hand und mache meinen Rundgang wie immer. Darin hat sich also nichts geändert. Auch äußerlich bin ich derselbe geblieben, ohne Zweifel. Ich bin überzeugt, daß dreißig Werst im Umkreis jeder Mensch derselben Meinung ist. Die Leute grüßen mich auch alle mit dem alten Respekt, ziehen nach wie vor den Hut bis auf den Boden vor mir, und die Kinder verschwinden wie immer hinter den weiten Schürzen der Mütter, wenn ich des Weges komme. Daran liegt
DIEFURCHE: Was ist Klonen? Günther Kreil: Beim Klonen handelt es sich nicht um Gentechnik. Die Methode besteht darin, daß man aus Eizellen den Kern herausnimmt und in eine andere Zelle einsetzt. Bei embryonalen, also jungen Zellen macht* man das bei Fröschen, Mäusen und zum Teil auch bei Schafen schon länger. Neu ist, daß es erstmals mit dem Kern von einem adulten Schaf gelungen ist. Es ist eine sehr aufwendige Methode mit vielen Ausfallen. Aber längerfristig wäre es vorstellbar, sehr wertvolle Tiere auf diese Weise zu klonen, um so identische Kopien herzustellen.DIEFURCHE: Wann würde
„Selig, daß die Freiheit er gefunden, mit dem Stummelschwänzchen munter wedelnd, suchte durch Gewirr des Drahtes sich der Hund hindurchzuzwängen.“Wer kennte nicht den Tonfall dieser Verse, abgewandelt ein wenig? Vielleicht hätte Bergengruen, der jüngstverstorbene Dichter, seinem Gedicht vom „Hund in der Kirche“ ein neues Epos hinzugefügt, voll stillen Lächelns, aber auch in heiligem Zorn. Denn so sanft war er ja nicht, daß er nicht Unrecht und Gewalt haßte. Ein grimmiges Gelächter nämlich durchschütterte West-Berlin, als man die Geschichte von Harro las.Harro war ein Vopo-
Ich meine wirklich: Sind Sie das Eigentum einer Katze? — Nicht etwa: Besitzen Sie eine Katze? — Katzen besitzt man nicht! Man gehört Katzen, mit Haut und Haar — oder man hat eben eine Katze im Haus!Unser Haushalt wird von zwei Katzen beherrscht: einem richtigen schwarzen Kater und einem etwas kleineren braunweiß gesprenkelten Tigerkater. Um unser Los ein wenig zu erleichtern, haben meine Frau und ich jeweils eine der beiden Katzen zum Herrn im engeren Sinne erwählt —, so daß wir immer abwechselnd, wenn irgend etwas passiert (etwa wenn Mucki, so heißt der Tiger, ein Stück Ente vom
Robert Jungk ist ein Berichterstatter, dem die Berichte unter der Hand zu Romanen und — zu Bekenntnissen werden. Das Bekenntnis in diesem Buche über Hiroshima lehrt Menschlichkeit. — Mit eigenen Augen hat der Verfasser die Schäden jener verhängnisvollen A-Bombe gesehen, die 1945 die Stadt zerstörte. Gespräche mit Augenzeugen der Katastrophe. Erinnerungen und Tagebücher von Be-iwohnern der Stadt geben den Berichten Glaubwürdigkeit und lassen sie anschaulich vor den Leser treten. Am erstaunlichsten ist der Lebenswille, der aus den Trümmern wächst — zum rechten Leben wie zum
Wir bitten Dich, o Herr: Behüte Deine Familie mit immerwährender Vaterliebe. Und da sie sich einzig’nur auf die Hoffnung himmlischer Gnade stützt, so schütze sie allezeit und behüte sie.(Kirchengebet vom 25. Sonntag nach Pfingsten.dem nachgeholten 5. Sonntag nach Erscheinung.)Zweimal verwendet dieses Gebet ein Wort für Schutz und Hut. „Custodire” und „muniri”. Und auch die fast stürmische Betonung des alleinigen Gestütztseins aut die Gnade verstärkt eien Eindruck eines einzigen vertrauensvollen Hilferufs. Wieder muß man da den Hintergrund des Evangeliums sehen. Matthäus
Also predigt Pater Beda an jedem Sonn- und Feiertag in Mariazell bei der Autoweihe: „Vom Glauben her hat es natürlich einen Sinn, daß wir alle diese Dinge weihen: Autos, Motorräder und alle möglichen Vehikel, denn die .Technik kommt ja nicht vom Teufel, sondern vom lieben Gott. Und Gott erlaubt uns nicht nur, sondern befiehlt uns den Fortschritt auf allen Gebieten des menschlichen Lebens. .Macht euch die Erde untertan!“ Gott ist ein Gott des Fortschritts, nicht des Rückschritts und der Stagnation. Er ist der Lebendige. Was sich nicht rührt, ist tot. Was lebt, muß sich immer
Nicht selten werden wir dieser Tage von „Zukunfts-Experten“ bestürmt, die uns erzählen wollen, dass sich „nach Corona alles ändern wird“. Die einen meinen, wir würden bessere Menschen werden – zugewandt, rücksichtsvoll, umweltbewusst. Die anderen malen lieber die große Katastrophe: der Mensch als willenloses Geschöpf, gesteuert von Apps und Überwachungsstaat. Zwischen so viel Utopie und Dystopie geht leider oft der Wirklichkeitssinn verschütt. Wer Letzteren sucht, kann ruhig einen Blick in die Natur riskieren. Man findet dort zwar keine großen Apokalypsen oder Paradiese,