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Anna Reynolds

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Das Zurücknehmen einer großen Opemstimme auf den Kammerton des Liedes mit seinen kleinen, aber vielfältigen Ausdrucksmöglichkeiten, sowie die Berücksichtigung der Akustik eines relativ kleinen Saales ist eine der großen Künste, die uns Anna Reynolds an ihrem Liederabend bewundern ließ; eine von vielen weiteren, als da sind: Atemtechnik, Phrasierungsmöglichkeit, klar verständliche Textaussprache (in drei Sprachen) und vor allem Natürlichkeit der sparsamen Gestik und der Tongebung, die immer wieder überrascht und erstaunt in dem anspruchsvollem Programm. Elf Lieder von Gustav Mahler zur vollen Geltung zu bringen, erfordert einen stimmlichen und ausdrucksmäßigen Nuancenreichtum, dem man selten begegnet. Das allein hätte sie als Liedersängerin erster Qualität legitimiert. Im Zyklus „La bonne chanson“ von Gabriel Fauré verstand sie das impressionistische Klangbild mit fast dramatischer innerer Spannung zu erfüllen und in den vier Liedern von Sergej Rachmaninoff kam endlich auch das volle Ausströmen ihrer prachtvollen Stimme zur Geltung. Ein vollendet schöner Liederabend, an dem der Begleiter Irwin Gage als mitgestaltender und feinsinniger Pianist seinen wohlgewogenen Anteil hatte.

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