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Aquarellierte Kürzel

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(Palais Thurn & Taxis, Bregenz, bis 22. Nov.) Das dominierende Grün der Heimat reizt Johannes Ludescher nicht zum Malen. Auf der Erde Kastiliens ist er zum Aquarellierer mit einer eigenen graphischen Sprache geworden. Schrittweise hat er sich auf jener ersten Reise unter einem anderen Himmel ihre Elemente angeeignet.

Die Blätter — sprödes Ingrespapier — versammeln immer mehr Kürzel, präzise gesetzte Schriftzeichen, die dem Ideal einer Partitur nachzustreben scheinen. Die

Dokumente der in scheuer Bewegung Formen kaum festhaltenden, mehr bannenden, rhythmisierenden Hand sind aber zugleich Träger sparsamster Farbe. Sie schlägt aus Brandung und Gebüsch, aus spanischen Ebenen und peloponnesischen Hangstük- ken, die die erste Personalausstellung des gebürtigen Feldkirchners Johannes Ludescher vereinigt.

So umsichtig wird nicht oft den Klippen der Abstraktion und der Gegenständlichkeit ausgewichen, so zurückhaltend war selten einer der Sehnsucht des Stofflichen nach dem Licht auf der Spur wie dieser Maler, Jahrgang 1946, von dem man meinen könnte, er hätte in seinen Wiener Studienjahren nie etwas anderes getan als aquarelliert.

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