6989641-1986_40_09.jpg
Digital In Arbeit

Arbeit für die Umwelt

Werbung
Werbung
Werbung

„Umweltschutz“ — ein populäres Wort, ein ernstes Anliegen. Es ist längst fester Bestandteil der Politik unserer Zeit geworden; das Umweltbewußtsein der Bevölkerung steigt.

Seit etwa einem Jahr bildet das Arbeitsamt in Celle, Niedersachsen, auch Absolventen von Hochschulen beziehungsweise Fachhochschulen zu „Beauftragten für Umweltschutz“ aus. Getragen wird dieses Projekt nicht vom Arbeitsamt selbst, sondern von der „Gesellschaft für Weiterbildung und Umweltschutz“.

Im Mai dieses Jahres erJdete der erste Fortbildungskurs, Mitte Juli begann der zweite, und im Jänner 1987 wird bereits der dritte Kurs gestartet.

Die Aufgaben für diese Spezialisten sind vielfältig, entsprechend umfangreich ist auch das Kursprogramm: Der Schwerpunkt liegt in Rechts- und Verwaltungskunde. Ökologie, allgemeine Chemie und Biologie stehen ebenfalls auf dem Stundenplan. Rhetorische Schulung und das Erlernen von Kommunikationstechniken gehören ebenso dazu wie Exkursionen und ein achtwöchiges Praktikum. Die Kursteilnehmer sollen nach ihrer Ausbildung in der Lage sein, etwa bei Standortbestimmungen für eine Mülldeponie oder bei Verkehrsplanungen durch Naturschutzgebiete beraten und informieren zu können.

Unter den ersten 25 Absolventen dieses Ausbil-dungsprogrammes waren Landschaftsplaner, Chemiker, Architekten und ein Geologe. Das Durchschnittsalter lag bei 33 Jahren. 18 der 25 „Beauftragten für Umweltschutz“ sind, so Direktor Hans Trentz, bereits beschäftigt. „Zwar nur mit Zeitverträgen und meistens über Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, aber die Aussichten sind recht gut für Umweltschutzspezialisten.“

Zu ihren Arbeitgebern zählen die Flughäfen Köln und Hannover oder der Niedersächsische Städtetag. Auch einige Gemeinden haben inzwischen Stellen für einen Umweltschutzbeauftragten ausgeschrieben.

Diese Fortbildungsaktion des Arbeitsamtes Celle ist zwar immer noch ein Experiment, das sofort eingestellt werden soll, wenn sich die Nachfrage nach Absolventen nicht wie vorgesehen entwickelt. Doch derzeit sieht es aus, als ob das Modell zum richtigen Zeitpunkt ins Leben gerufen wurde.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung