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Arbeitsalltag

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Gemütlich ist die Berufswelt der Taxifahrer nicht. Die Quälerei durch den Verkehr, die Hetze, der Streß sind bedrückend: die Fahrgäste wollen häufig schon am liebsten am Ziel sein, ehe sie ganz eingestiegen sind.

Die unklaren Erwartungshaltungen und die anonymen Beziehungen, die durch die räumliche Nähe eine eigenartige und vor allem widersprüchliche Intimität zwischen Fahrgast und Fahrer erzeugen, verursachen herrliche Spannung.

Die unkollegialen Verhaltensweisen nicht nur innerhalb der Berufsfahrergilde, sondern aller Verkehrsteilnehmer - jeder gegen jeden, gleichsam eine freie Wildbahn auf Asphalt — prägen den Alltag des Taxlers. Zu viele Konzessionen, zu wenig Fahrgäste, oft auch zu kurze Fahrten im Vergleich zur relativ langen Stehzeit sind ein schroffer Gegensatz zur Illusion der Freiheit und Gemütlichkeit, die man sich gemeinhin vom Beruf des Taxilenkers macht.

Die Studie von Gerhard Jost, der als Taxilenker eigene Erfahrungen sammeln konnte, liest sich aufregender als mancher Reißer.

WIENER TAXIFAHRER. EINE FREIE UND GEMÜTLICHE BERUFSWELT? Von Gerhard Jost. Böhlau Verlag, Wien, Köln, Graz 1984, 127 Seiten, kart.. öS 148,-.

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