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Arena-Klamotte

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(Arena von Verona, „La Gio-conda“ von Amilcare Ponchielli) Venedig im Monte-Carlo-Kitsch-barock, das ist der erste Eindruck Von Jean-Claude Auvreys Neuinszenierung der Ponchielli-Historienoper. Denn Auvrey, seine Ausstatter Mario Carbuglia und Jakob Jost und der Choreograph Mario Bistoni verwechselten die Kunst- und Theatergeschichte Europas offenbar mit einem Selbstbedienungsladen.

Der Markusdom erinnert an eine bayrische Wallfahrtskirche des Barock, der Palazzo Ca' d'Oro an ein Gartenschlößchen des Prinzen Eugen...

Christian Badea, Italiens junge Dirigentenhoffnung, kommt in der Arena mit den akustischen Eigenheiten nicht zu Rande. Er verzettelt sich in Details, die großen Linien versickern, und Pon-chiellis raffiniert entwickelte dramatische Spannung verpufft. Solide die Besetzung, aus der nur der junge Tenor Bruno Beccaria herausragt, er gibt dem Prinzen Enzo Leidenschaft und Glanz. Giovanna Casolla als Sängerin Gioconda, Bruna Baglioni (Laura), Viorica Cortez (Cieca), Bonaldo Giaiotti (Inquisitor) und Silvano Carrolli (Barnaba) lassen einen eher wehmütig an frühere Glanzbesetzungen zurückdenken.

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