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Armut in Österreich

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Das Problem glaubwürdig und seriös für den Bildschirm einzufangen, ist schwierig genug. So passierte es auch in der jüngsten „tele- objektiv“-Sendung von Elizabeth Spira über das „Leben mit 6000 Schilling“, daß die Familie Fikota aus Wien-Simmering in ein ähnliches Klischee gepreßt wurde, wie es bei diversen Sendungen über Indianerreservate oder über das Leben der wilden Tiere im Zoo zu geschehen pflegt. Nicht, daß all das freie Erfindung gewesen wäre, aber daß die Wirklichkeit jenem Wiener, der nicht untergeht, so ähnlich schauen kann, ist für Familie Fikota fast schon wieder ein Nachteil. Der Beitrag dürfte auch kaum darüber hinweghelfen, daß die Mehrzahl — zumindest der Fernsehteilnehmer — die Unterteilung in arm und reich, in mehr oder weniger Privilegierte als eine gottgewollte Ordnung mißversteht. Interessant war auch Fikotas Aussage, daß er zu keinen Wahlen gehe und auch jedes Parteibuch ablehne. Der Glaube an die da oben ist offenbar futsch. Und ein Teil der Impression übrigens auch, spätestens, als nach diesem Beitrag zum Thema Armut in östereich ein Film über Konsumzwang und Wohlstandsgesellschaft in der DDR über die Bildröhren flimmerte.

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