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Asylanten und Puppenspiele

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Die einen wollen aus einer fingierten Flucht von Ost nach West politisches Kleingeld und mit Hilfe von Schaufensterpuppen medienwirksames Kapital schlagen. Die anderen kratzen ihre letzten Ersparnisse zusammen und legen all ihre Hoffnungen auf ein besseres, menschenwürdiges Leben vorbehaltlos in die Hände skrupelloser Flüchtlingsschlepper.

Beide Ereignisse, die Schwindel-Flucht eines Ostberliners in den Westteil der geteilten Stadt und die Odyssee der 154 Tamilen, die bei Nacht und Nebel vor der Küste Neufundlands ausgesetzt wurden, haben in den letzten Tagen und Wochen die Öffentlichkeit bewegt.

Beide Ereignisse sind kennzeichnend für das Asylantenproblem in ganz Westeuropa. Nicht so sehr die Fluchtbewegung aus den kommunistischen Diktaturen Osteuropas macht heute den westlichen Demokratien zu schaffen, sondern der nicht enden wollende Zustrom aus den unterentwik-kelten Ländern.

Erst jetzt verstehen die Bewohner des Alten Kontinents vielleicht, was ihre Vorfahren in die Neue Welt getrieben hat. Und an deren Großzügigkeit müssen sie sich erinnern lassen.

Verschärfte Asylgesetze sind eine denkbar schlechte Antwort.

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