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Auch die Protestanten

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Auch die Evangelischen sollten ein Stück des Weges mit der SPÖ gehen, meinte Zentralsekretär Karl Blecha, als er im Zug seiner Werbung um die Sympathien der Christen auch zur kleineren Konfession kam. Was für die Katholiken recht war, mußte auch für sie billig sein. Darum griff er weit in die Geschichte zurück: Österreichs „erster Sozialist“ Balthasar Hubmayer starb vor 450 Jahren - er schöpfte seinen Primitivsozialismus aus der Heiligen Schrift. Daß er verbrannt wurde, zur Zeit der Reformation, mußte ihn für die Anwesenden um so sympathischer erscheinen lassen.

Die geladenen Hauptredner ließen erkennen, daß sie die Einladung durchaus positiv werteten - aber trotzdem nicht geneigt waren, sie ungeprüft anzunehmen. Dem Superintendenten des Burgenlandes, Gustav Reingrabner, fehlte im Programmentwurf der SPÖ der Hinweis auf die Frage des Bösen und des Leides in der Welt.

Es konnte nicht ausbleiben, daß die Diskrepanz zwischen den Lehren der Bergpredigt und den Erscheinungen der Kirchengeschichte wieder einmal hervorgeholt wurde. Aber - warf Theologen-Dekan Wilhelm Dantine ein - wie würde die SPÖ abschneiden, wenn man sie nach der Präsenz der auf die Religion bezüglichen Formulierungen in den Hirnen ihrer Mitglieder beurteilen wollte?

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