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Auf Abwegen

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Skandalregisseuse Ruth Berghaus konnte sich austoben. Doch da die Kombination Bert Brecht/Kurt Weill bei „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny" provokantes Regietheä-ter geradezu verlangt, war dieser Premiere der Stuttgarter Oper Erfolg beschieden. Die Parabel von Menschen, die sich selbst eine eigene (heile?) Welt errichten wollen, aber doch nur wieder Übermaß und Laster säen, kommt realistisch über die Rampe. Dirigent Markus Stenz ist recht grobschlächtig um die musikalische Eigenständigkeit der Oper bemüht. Reinhild Runkel, Wienern seit ihrer Amme an der Staatsoper bestens in Erinnerung, läßt mit imposanter Wagnerstimme anklingen, daß Kundry und Begbick gar nicht so weit voneinander angesiedelt sind, ebenso wie der „reine Tor" der Handlung Jim Mahoney (Gabriel Sade).

Eigentümlicherweise fehlt der politische Gegenwartsbezug. „Das Ende ist Chaos" ist die Stuttgarter Schlußsequenz.

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