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Auf Horchposten

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(Stadttheater Klagenfurt) Wenn Herbert WochinzLabiche'„Horchposten" inszeniert, dann darf man sich auf dosiert flott gespielte Doppelbödigkeit freuen: der francophone Komödien-Intendant nimmt sich den Bürger La-biche, der den Artgenossen Bürger lächerlich macht, vor, und serviert ihn Theatergängern, die sich aus der Distanz eines Jahrhunderts nicht ge- bzw. betroffen zu fühlen brauchen, obwohl sich an vielen Situationen wohl nur das Äußere geändert haben mag.

Besonders Hertha Fauland gelingt es, aus der Witwe Champ-baudet, der von der Männerwelt übel mitgespielt wird, eine hinreißende Figur voller Zwischentöne zu machen, der unser ganzes Mitgefühl gilt, vor allem, da Peter Ertelt den rheumatischen Buchhalter Duroisier - mit dem sie schließlich ins Happy-End geht - so spielt, daß er als Mann schlechthin unannehmbar ist. Aber zum Mitgefühl kommt die Schadenfreude, verursacht von so viel System- (nicht ge-schlechts)immanenter Dummheit. Fazit: Schauspieler und Regisseur sind besser als Labiche, der durch die zeitgemäße Ubersetzung von Rudolf Uwe Klaus noch gewonnen hat.

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