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Auferstehung in der Kunst

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Eine Pietä - von einem unbekannten Meister - aus dem vierzehnten Jahrhundert. Maria hält den toten Jesus in ihren Armen. Sie weint. Das Gesicht Jesu ist schmerzverzerrt, aus seiner Wunde fließt noch Blut.

Solche Schmerzensdarstellun-gen hatten im Mittelalter eine wesentliche Funktion. Neben ihrem künstlerischen Wert hatten sie auch einen erzieherischen. Das Volk wurde mit Bildern, Fresken und Statuen belehrt und aufgeklärt. Das Bildhafte ersetzte die Sprache.

Heute betrachtet man christliche Kunst nur allzugerne losgelöst von ihrem historischen Hintergrund. Dieses Fehlverhalten versucht die Kunsthistorikerin Helga Möbius zu korrigieren. Sie hat „Passion und Auferstehung“ in der Kunst des Mittelalters zum Anlaß genommen, um die Bräuche und Mythen, die dahinterstehen, zu erklären und mit den Darstellungen zu verbinden.

Daraus ist ein faszinierendes Geschichtsbuch entstanden, ein Soziogramm des mittelalterlichen Weltverständnisses und gleichzeitig ein fundierter, seriöser Beitrag zur mittelalterlichen Kunstgeschichte.

PASSION UND AUFERSTEHUNG IN KULTUR UND KUNST DES MITTELALTERS. Von Helga Möbius, Edition Tusch, Wien 1979, öS 340,-.

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