7054703-1991_13_19.jpg
Digital In Arbeit

Ausgetüftelt

Werbung
Werbung
Werbung

(Salzburger Osterfestspiele; „Die Hochzeit des Figaro" von W. A. Mozart) Zwei Jahre nach Karajans Tod feiern die Osterfestspiele ihr 25jähriges Bestehen, mit den „heimgekehrten" Berliner Philharmonikern sollte ein Fest des Besonderen gefeiert werden. Aber schon die Eröffnung blieb in konventioneller Langeweile stecken. Regisseur Michael Hampe und Bühnenbildner John Gunter setzen auf ein allzu simples Konzept: drei Akte hindurch drei freistehende Wände mit Türen unter hellblauem Himmel, nur im Gartenbild verlassen sie diese Klischee-Fadesse.

Enttäuschender noch ist der Mangel an Erotik. Hampe hat jede Geste und Reaktion seiner Figuren genau ausgetüftelt, wobei erotische Momente restlos ausgemerzt wurden. Die Figuren turteln und flattern wie brave Marionetten in einer Schule der Frustration. Ein gründlich mißverstandener Mozart.

Bernard Haitink am Pult der Berliner zelebriert Mozart bedächtig und bieder. Ein Buchhalter der Gefühle, der das solide Mozartensemble - Thomas Allen, Louba Kazarnovskaja, Dawn Upshaw, Ferruccio Furlanetto, Susanne Mentzer - in keinem Moment zur Bestform steigert.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung