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Baals Reich

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Seenomaden, blutige Kriege und Menschenopfer - um diese Begriffe kreisen die Gedanken bei der Nen- nung der Stadt Karthago. Der Name bedeutet mehr, als Erzfeind Roms und Handelsmetropole mit orien- talischem Gepräge gewesen zu sein. Dieser Stadtstaat war der Hüter der phönizischen Überlieferungen, war Bühne für den letzten Auftritt eines Volkes, dem die zivilisierte Welt die Erfindung des Alphabets, des Glases und der Purpurherstel- lung dankt.

Die Geschichte der Karthager bildet die Zivilisationsphase (ein Begriff Oswald Spenglers) der mehr als 2000jährigen Geschichte der Phönizier. Diese Phase des Unter- gangsbehandelt Werner Huß in dem Band „Die Karthager" mit großer Gründlichkeit. Nach einem kurzen Überblick über Herkunft, Sprache, Religion und Frühgeschichte wen- det der Verfasser seine Aufmerk- samkeit auf die Gründung der neuen Stadt durch Königin Elissa (Dido) im Jahr 814 vor Christus. Auf phö- nizisch-punisch lautet der Name „Kart-Hadascht". Ausführlich dargelegt werden die Unterneh- mungen der karthagischen Politi- ker und Feldherrn wie Hanno, Himilco, Hamilkar und Hannibal, die drei Römischen Kriege und die Zerstörung der Stadt.

Nicht nur die Fundiertheit einer wissenschaftlichen Arbeit, sondern auch die Spannung eines Abenteu- erromans geben dem Buch das Ge- präge.

DIE KARTHAGER. Von Werner Huß. Verlag C. H. Beck, München 1990. 438 Seiten und vier Karten, öS 351.-.

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