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Bayern und Tirol"

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Der bekannte Tiroler Publizist und Historiker Michael Forcher setzt mit seiner „Geschichte der freud-leidvollen Nachbarschaft" Bayerns und Tirols seine Serie lesenswerter Längsschnittdarstellungen zu Themen der Tiroler Geschichte fort. Es ist seine Absicht, die gegebenen und nicht vorhandenen Grenzen zwischen den zwei Alpenländern aufzuzeichnen.

Die Kapitel zur politischen Geschichte gehen hauptsächlich auf das Leidvolle ein. Während des gesamten Spätmittelalters konnten es sich die Wittelsbacher nicht verzeihen, nach ihrer Belehnung mit Bayern 1180 die Verselbständigung des „Landes im Gebirge" nicht aufgehalten zu haben. Damit schied Tirol aus dem bayrischen Herrschaftsverband aus, dem es seit der Landnahme der Bajuwaren im 6. Jahrhundert angehört hatte.

Am meisten hatten die Bevölkerungen der beiden Länder im' bayrischen Erbfolgekrieg 1504,unter dem bayrischen Einfall 1703, und den Ereignissen um den Tiroler Aufstand 1809 zu leiden. In diesen Kriegsjahren waren Tiroler Plünderzüge in die Grenzregionen keine Seltenheit.

Für den Kenner aufschlußreicher dürften Abschnitte sein, die sich mit den erfreulichen gegenseitigen Befruchtungen auf dem Gebiete der Hoch- und Volkskultur beschäftigen. Besonders eng waren die Kontakte im Zeitalter des Barock, als Baumeister, Stukateure und Freskanten in diesen zwei Musterländern sakraler Barockkunst keine trennenden Landesgrenzen kannten. Bei Forcher kommt aber auch die Lederhosen- und Jodlerkultur nicht zu

BAYERN-TIROL. Die Geschichte einer freud-leidvollen Nachbarschaft. Von Michael Forcher. Verlag Herder, Wien 1981. 264 Seiten, zahlreiche Abb., geb., öS 298,-.

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