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Bedroht und ausgesetzt

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(Kulturhaus Graz, Elisabethstraße 30; bis 21. September) „Odyssee“ nennt der Maler M. J. M. Ringel seine neuesten Bilder, die derzeit erstmals in Graz gezeigt werden. Mit wilden Farborgien — die Farben wurden teilweise mit den Fingern auf die Leinwand gebracht - nähert sich Ringel der Atmosphäre der „Odyssee“.

Die Bilder — natürlich nicht als Illustration des homerischen Epos gedacht - signalisieren die allgemeine Ausgesetztheit des Menschen, seine ständige Bedrohung durch Mächte, die stärker sind als er. Manchmal erinnern die farbigen Gesichter ein wenig an Ensor, manchmal scheint sich in den gespinstigen Linien eine innere Verwandtschaft zu Kubin anzudeuten.

Viel Grün und Rot, phantastisch leuchtendes Blau begleiten als Hintergrund so seltsame Figuren wie etwa die drei „Spukenden“. Totem-Zeichen, Kreuze, federartige Gebilde akzentuieren die wild-dynamischen Köpfe und Figuren und weisen Ringel als einen aus, der technisch und inhaltlich schon vor Äonen da war, wo manche „Wilde“ nie hinkommen werden.

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