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Begegnung in Weitr

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Im Waldviertel beginnt die Saat langsam aufzugehen. Heuer trafen in Weitra einander bereits zum zweiten Mal Wissenschaftler, Autoren, Künstler und Freunde des Kulturvereines „Waldviertel-Akademie“ zum befruchtenden Dialog. Nicht nur die philosophisch, soziologisch, anthropologisch, ethnologisch oder literarisch wichtige Thematik der ,J3egegnung mit dem Fremden“ wurde erörtert, sondern auch die Sorge um die Zukunft der Andersartigkeit durch moderne Technisierung und mentale Manipulierung der Welt.

Bei der diesjährigen Sommerschule der Waldviertel-Akademie (22. bis 29. August) schilderte der in der Bundesrepublik Deutschland wissenschaftlich arbeitende Kameruner Leopold-J. Bonny Duala M'bedy in seinem Eröffnungsvortrag die erschrek-kende Mechanik der Vernichtung des Fremden in der Moderne. Das politisch-soziale Spannungsfeld beleuchteten Ulrich Beil (Das andere und die Aufklärung), Peter Kampits (Das Fremde in der Philosophie des französischen Existenzialismus) und Peter Heintel (Die Angst vor dem Fremden und ihre politische Dimension).

Ein höchst substanzreiches Referat hielt der Münchner Ethnologe Läszlö Vajda unter dem Titel ,J3ie Faszination des Fremden und die Ethnologie“. Je mehr wir über das Fremde, die anderen Völker und ihre Kulturen wüßten, desto mehr würden wir uns selbst entdecken, begreifen und erklären können.

Bilder der in Nigeria lebenden Künstlerin Susanne Wenger waren ein wichtiger Beitrag zur Solidarität mit den immer mehr bedrohten Naturvölkern, die Lesungen von Josef Haslinger und Milena Merlak, ethnographisch wichtige Filme, eine Medienwerkstatt und ein Videoprojekt trugen zusätzlich zur Klärung des Bewußtseins bei.

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