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Bei euch aber...

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Heimlich, still und leise haben sich in das innerkirchliche Reden und Denken Sprache und Denkstrukturen der Politik eingeschlichen. Immer, wenn das zumeist bös gemeinte Wort von der .Ämtskirche“ fällt, aber auch, wenn von der Gefahr der ,X<aisierung der Priester“ und der .JZlerikalisierung der Laien“ die Rede ist, werden bewußt oder unbewußt politische Denkschemen auf die Kirche übertragen.

In Wortwahl und Haltung spiegelt sich dann die Übernahme von Konzepten (zum Beispiel ,Zwei-Klassen-Ge-sellschaft“) und Methoden der politischen Auseinandersetzung. Das Jesus-Wort ,ßei euch aber soll es nicht so sein“ bleibt auf der Strek-ke.

Sicher ist die Kirche auch eine menschlich-irdische Gemeinschaft. Aber das, was in der Kirchensprache „Com-munio“ genannt wird, läßt sich nicht mit soziologischen oder politologischen Kategorien erfassen.

Darum passen auch die im politischen Raum entwickelten ,JDurchsetzungs-Strate-gien“ nicht in die Kirche. Ihre Anwendung hinterläßt einen schalen Geschmack, ganz gleich, ob es von „oben“ oder von „unten“ geschieht. Und schon diese Zweiteilung greift eigentlich nicht, weil kirchliche „Vollmacht“ grundsätzlich etwas anderes meint als die .Macht der Mächtigen“.

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