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Belohnt durch Vision

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Mit seinem ersten Gedichtbänd-chcn „Sprachwechsel" macht Markus Jaroschka, ein bemerkenswertes Lyriktaient aus dem Umfeld der Grazer Literaturszene, nun auch vor einer größeren Öffentlichkeit auf sich aufmerksam.

Jaroschkas präzise, und im Ausdruck genaue Wortgebilde sind näher beim Hermetischen als beim Gängigen. Man muß sich einlassen auf sie, ja man muß sich einlassen in sie, dann wird man durch Vision belohnt.

In Jaroschkas Gedichten geht es um nichts Geringeres als um die sprachliche Einholung der Wirklichkeit zwischen den Wörtern. Eine wichtige Kategorie ist dabei die Kategorie des Wechsels. Ausgrenzung und Überschreitung der Grenze finden statt, wobei ein solches Trans-zcndicren als Hinüberwechseln über die Grenze das eine Mal „sprach-brände nahe am nirgends" lauten kann und das andere Mal: „eine an-’ dere Zärtlichkeit wird dann in uns sein."

Jaroschka ist gelernter Philosoph. Bei ihm sind sprachphilosophische Refiexion und Artikulation des Religiösen eine fruchtbare Verbindung eingegangen: Ludwig Wittgenstein grüßt den Evangelisten Lukas.

Markus Jaroschka hat den Weg seines „Sprachwechsels" zwischen den vorgegebenen Fronten eingeschlagen und geht ihn durch die fixen Positionen hindurch. Es trifft zu, was er in einem der Gedichte, in denen er mit dem „Kasuar" des Matthias Mander einen Dialog fiihrt, schreibt: „die dichter kämpfen vielleicht im falschen krieg / aber im Wörtergestrüpp den ehrlichsten."

SPRACHWECHSEL. Von Markus Jaroschka. Leykam-Verlag, Graz 1980. 64 Seiten, öS 78,-

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