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Bravouröse Beilini-Ooer

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Man versteht heute nur schwer, warum Vincenzo Bellinis Oper „Beatrice di Tenda" bei der Uraufführung 1833 in Venedig durchgefallen und erst viele Jahre später in London, Paris und Rom Erfolg hatte. Bellini (1801 bis 1835) geht hier zwar von seinen berühmten Endlosmelodien ab, hat aber mitreißende Arien geschrieben, überrascht mit bravouröser romantischer Instrumentation und setzt im übrigen auf „moderne" Zeichnung seiner Figuren, so der engelhaften Herzogin Beatrice von Tenda, ihres machtgierigen, untreuen Mannes Fi-lippo Visconti und ihrer Verleumder, die die Edle - wie in Donizettis „Anna Bolena" - aufs Schaffott bringen.

Die zwei konzertanten Aufführungen im Wiener Konzerthaus mit dem ORF-Symphonieorchester und Jeunesse-Chor unter Pinchas Steinberg waren für Opernfreunde eine Entdek-kung. Umso mehr als Edita Grubero-va als Beatrice in Bellinis Ausdrucksund Verzierungskunst mit kaum überbietbarer Perfektion brillierte und als Todgeweihte erschütterte. Hochkarätig die übrige Besetzung mit Igor Morosow (Filippo), Vessila Kasaro wa (Agnes) und Don Bernardini (Orombello).

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