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BRD-Wahl

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Eine große österreichische Tageszeitung veröffentlicht regelmäßig Meinungen aus dem Volk zum TV-Programm. Am Sonntag wurde in dieser Rubrik beklagt, der ORF berichte viel zuviel über die Wahl in der Bundesrepublik Deutschland. Solch primitivem „Antipiefkeanis-mus" (der vermutlich auf mangelndem Osterreichbewußtsein beruht) muß ich energisch widersprechen. Die Situation in Deutschland kann uns einfach nicht gleichgültig sein.

Unsere Politiker könnten von ihren deutschen Kollegen auf jeden Fall einiges lernen. Das hohe Niveau der ,J)iskussion der Spitzenkandidaten" (3.3.. FS 2) lag vielleicht auch daran, daß zwei TV-Joumalisten abwechr selnd Sachfragen an die vief Kandidaten richteten, während man bei uns bisher die Spitzenmänner untereinander in einen verwirrenden Showclinch gehen ließ.

Gar so ausführlich war übrigens die ORF-TV-Berichterstattung über die Bundestagswahl gar nicht (britischen Seehelden, nämlich Nelson und Drake, wurde in der Vorwoche fast die gleiche Zeit gewidmet). Daß das Femsehen am Sonntag dem Hörfunk mit der ersten Hochrechnung um eine halbe Stunde nachhinkte, war auch kein Ruhmesblatt für den Küniglberg.

Viel Lärm um nichts war der Auftrieb der ORF-Korrespondenten in ,JDeutsch-land hat gewählt" (6. 3., FS 2), peinlich konservativ die Zusammensetzung der Diskussionsrunde mit Paul Schulmeister, das übliche Hickhack das Gespräch Ble-cha—Graff—Sehender.

Entlarvend für die destruktive Mentalität der deutschen „Grünen" war der Auftritt des Herrn Trampert in der deutschen Schlußdiskussion. Wie gut, daß Österreichs „Grüne" noch eher Umweltschützer als Linkschaoten sind.

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