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Brechbühl, wohin?

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Beat Brechbühl haben wir als leidig aufhorchen lassenden jungen Romancier aus der Schweiz kennengelernt. Vor allem sein kaltschnäuziger, heiter-satirischer Ton, vor dem nichts standzuhalten schien, trug ihm den Ruf eines forschen jungen Talents ein.

Nun liegt eine kleine Auswahl seiner Gedichte aus zehn Jahren vor, deren Banalität geradezu erschreckt. Diese willkürliche Verkettung nicht zusammenpassender Bilder und Begriffe verpaßt jegliche Abstrahierung, ja stellt sich als holprige Mischung schöngeistig sein wollender Gedanken dar - ohne Poesie, ohne Spannung, ohne Verweis ins Poetische oder Transzendentale.

So hat sich Adorno offenbar die Gedichte vorgestellt, dienach Auschwitz nur noch geschrieben werden könnten: wild Hingeworfenes eines Dilettanten. Hölzerne, unfertige Sätze ergeben - auch untereinander geschrieben - noch kein Gedicht. Brechbühl tut so als hätten Surrealismus und konkrete Poesie nicht auch ihre Gesetzmäßigkeit.

Aus keiner der Strophen erschließt sich Tür mich auch nur annähernd die Grundhaltung des Dichters zum Leben oder zu anderen Dingen.

TRAUMHÄMMER. Von Beat Breehbühl. Heyne Lyrik, München, 141 Seiten, öS 45,-

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