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Brillantes Spiel

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(Staatsopern-Studio im Wiener Künstlerhaus, Werke von Igor Strawinski und Kurt Schwertsik) Wie gewonnen, so zerronnen. Das ehrgeizige Musikprogramm, das die Staatsoper rund um die Erfolgsproduktion von Udo Zimmermanns „Weißer Rose“ im Künstlerhaus gruppiert hatte, begann mit Erfolg, wird aber wegen drastischer Einsparungsmaßnahmen eingestellt. Die beiden ersten Abende, Peter Keuschnigs reizvolle „Hommage für Strawinski“, eine brillante Parade des Ensembles „Kontrapunkte“ mit kleinen musikalischen Geniestreichen (Suiten I und II, Deux Poemes, Trois Poe-

sies), und vor allem Kurt Schwertsiks Selbstdarstellung, waren ein großes Versprechen für die Zukunft — neue Musik und neues Musiktheater in unkonventionellem Rahmen.

Schwertsiks Uberraschungs-programm „Ein zusammengelesenes Leben“ ist ein Versuch, „etwas von mir mitzuteilen, indem ich nichts von mir sage“. Schwertsik, der Tausendsassa, schlüpfte in die Klamotten seiner zitierten (Leib-)Autoren — Peter Altenberg, Richard Brautigan, Erik Satie, Robert Walser — und stellte deren alte Fotos nach. Dazu sang Christa Schwertsik Lieder ihres Mannes, von Satie und Hanns Eisler. Eine brillante Show zwischen intellektuellem Spiel und Amüsement.

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