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Bruckner, Brahms unter Stein

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Beim dritten .Philharmonischen am vergangenen Sonntag herrschte ein fast idealer Consens zwischen Orchester, Dirigent und Publikum. Horst Stein ist ein „deutscher Musiker“ im besten Wortsinn. Man kann Brahms 1. Klavierkonzert vielleicht brillanter, aber kaum richtiger spielen. Nur den ersten stürmischen Maestoso-Satz hätten wir sowohl vom Solisten als auch vom Orchester her gern ein wenig impetuoser, draufgängerischer gehabt. Eine lobenswerte Eigenschaft aller an der Interpretation Beteiligten war, nichts zu übertreiben. — Bruckners Zweite — das ist ein schwieriger Fall. Sie ist, wenn wir bei der Wahrheit bleiben, ein wenig schwächer geraten als ihre Schwestern. Stein präsentierte sie mehr als Mosaikkunstwerk denn als Konstruktion mit großen Bögen. Der Klang war gelegentlich zuwenig differenziert, die Blechbläser, besonders die Trompeten, entschieden zu grell — oder einfach ein bisserl zu laut. — Aber ein schönes, solides und eindrucksvolles Konzert war's trotzdem.

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