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Brunnen für den Senegal

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Brigitte Ederer, neben EG-Integration auch für die österreichische Entwicklungshilfe zuständig, kehrte kürzlich von einer einwöchigen Reise in die westafrikanischen Länder Kap Verde und Senegal zurück. Beide Länder sind Schwerpunktgebiete der österreichischen Hilfe, für die Dritte Welt.

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Brigitte Ederer, neben EG-Integration auch für die österreichische Entwicklungshilfe zuständig, kehrte kürzlich von einer einwöchigen Reise in die westafrikanischen Länder Kap Verde und Senegal zurück. Beide Länder sind Schwerpunktgebiete der österreichischen Hilfe, für die Dritte Welt.

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In Kap Verde unterzeichnete Staatssekretärin Brigitte Ederer einen weiteren Drei-Jahres-Vertrag mit Projekten im Ausmaß von 185 Millionen Schilling (inklusive 33 Millionen für Nahrungsmittel). „Das Land hat den friedlichen Übergang von der Einparteienherrschaft zur Demokratie geschafft und daher gute Voraussetzungen für eine weitere positive Entwicklung”, sagte Ederer im Gespräch mit der FURCHE. Sie betonte, daß das Hilfsprogramm nicht nur mit dortigen Regierungsvertretern, sondern auch mit der betroffenen Bevölkerung erstellt worden sei.

Mit dem Senegal vereinbarte die Staatssekretärin Unterstützungen im Ausmaß von jährlich 30 Millionen Schilling. „Sollte es trotz der demokratischen Verhältnisse zu Menschenrechtsverletzungen kommen, werden wir trotzdem nicht sofort die Entwicklungshilfe stoppen. Dadurch wird die Bevölkerung, die meist ohnehin schon leidet, doppelt getroffen”, sagte Ederer. Man werde aber genau beobachten, wohin das Geld aus Österreich fließe.

Angesprochen auf die generelle Linie in Sachen Entwicklungshilfe, meinte sie: „Entwicklungshilfepolitik wird in Zukunft mehr als bisher bedeuten müssen, auf die Bedürfnisse der einzelnen Länder einzugehen.” So benötige der Senegal beispielsweise ausländische Hilfe besonders beim Bau von Brunnen und Gärten für die Versorgung mit Obst und Ge-

Mühsam muß das kostbares Naß aus der Wüste geholt werden (KNA) müse. Kap Verde sei hingegen weniger auf Brunnen als auf eine funktionierende Telekommunikation zwischen seinen Inseln angewiesen.

Allein diese beiden Länder zeigen, erläuterte Ederer,wie unterschiedlich die Bedürfnisse der jeweiligen Regionen und Gebiete Afrikas sind. „Entwicklungshilfe kann aber nicht heißen, einem Land entweder nur mit Brunnen oder nur mit High tech zu helfen.” Österreich werde jedenfalls in Zukunft mehr„Maßgeschneider-tes” anbieten, um den Menschen in der Dritten Welt gezielt zu helfen.

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