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Byzanz und das Abendland

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(Prunksaal der österr. Nationalbibliothek, Wien, bis 10. Oktober) Byzanz - ein für die Schule zurechtgestutzter und in Punkten prüfbar gemachter Lehrstoff: Gründung der Reichshauptstadt „Kon- • stantinupolis", die Reichsteilung im Jahre 395, daraus folgend das endgültige Auseinanderbrechen des Imperium Romanum und schließlich die andere Seite im Kampf um die Vorrangstellung. Wie sehr Byzanz aber auch der gebende Teil war und auf wie vielen Gebieten das Abendland Impulse empfangen konnte, das zeigt an Hand von mehr als 400 Handschriften und Inkunabeln die große Jahresausstellung der österreichischen Nationalbibliothek.

Der Anlaß für die Wahl dieses Themas mag der Internationale By-zantinistenkongreß sein, der im Oktober in Wien stattfinden wird. Angesprochen aber sind wir alle, denn diese Schau eröffnet uns das Spektrum einer großartigen mittelalterlichen Kultur, die nur allzusehr übersehen wurde; es ist dies, wie Otto Mazal, der Gestalter und wissenschaftliche Bearbeiter der Ausstellung, betont, „die Konsequenz einer negativen abendländischen Betrachtung der Geschichte, die in der byzantinischen Epoche nur den jahrhundertelangen Verfallsprozeß nach der glorreichen Epoche des griechisch-römischen Altertums sehen wollte".

In diesem Sinne ist die Ausstellung im Prunksaal der Nationalbibliothek eine Pllichtveranstaltung für die Lehrer und für uns alle, die wir die Schule schon hinter uns haben. Der umfangreiche und informative Katalog ist ein notwendiger Teil, der auch nach dem Besuch der Ausstellung nützlich sein wird, aih

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