7170373-1982_43_13.jpg
Digital In Arbeit

Das Brauchtum bleibt lebendig

Werbung
Werbung
Werbung

„Vom anderen Österreich soll die Rede sein. Vom einfachen Leben. Vom Volk." Mit diesen Worten umreißt Paul Kaufmann die Zielsetzungen eines Buches, das die Sitten und Bräuche, den Glauben und den Aberglauben „des Volkes" darstellen will.

Der Autor hat sich als Verfasser ironischer Romane, als Generalsekretär des Steirischen Herbstes, als Politiker einen Namen gemacht. Nun kehrt er zu seinem erlernten Beruf zurück. Paul Kaufmann ist Volkskundler. Er schreibt anschaulich und witzig; sein Buch bietet eine umfassende und leicht lesbare, ja vergnügliche Zusammenfassung des weitverzweigten Themas.

Das Werk folgt dem Ablauf des Jahres; Ein zweiter Teil ordnet

Kult und Ritus den Stationen der menschlichen Biographie zu; ein dritter befaßt sich mit Glaubensvorstellungen. Ein eigener „Heiligenkalender" beleuchtet die Rolle der Heiligen im Volksglauben.

Hinweise auf den Mythos und auf psychische Leitbilder im kollektiven Unterbewußtsein fehlen; zu bedauern ist auch, daß der Autor nur das Brauchtum des Bauerntums und der „bauernnahen Berufe" schildert, nicht aber die rituellen Bräuche und den Aberglauben der Fabriksarbeiter und der städtischen Bevölkerung.

So steht dann das ansonsten treffliche Buch im Zeichen einer mit Ironie durchwobenen Romantik.

BRAUCHTUM IN OSTERREICH. Von Paul Kaufmann. Paul Zsolnay Verlag, Wien 1982. 328 Seiten, Ln.. öS 340,-.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung