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Das liebe Geld

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Der dramatische Fall des Bankiers Roberto Calvi hat die vatikanischen Finanzen wieder einmal ins Zwielicht gebracht. Denn die Vatikanbank IOR arbeitete mit Cal-vis Bank ziemlich eng zusammen.

Wie immer in solchen Fällen hüllt man sich im Vatikan in Schweigen — und besorgt damit indirekt das Geschäft der Gerüchtemacher.

Im Gefolge des Falles Calvi tauchen jetzt all die bekannten Vorurteile von der reichen Kirche, von der Verstrickung des Vatikans in undurchsichtige Geschäfte in alter Frische wieder auf. Daher sollten sich die Strategen der vatikanischen Öffentlichkeitsarbeit einmal genau überlegen, ob etwas mehr Transparenz nicht dem Bild der Kirche guttun würde.

Auf der anderen Seite hat die Aufregung über den Fall Calvi/Vatikan etwas leicht Pharisäisches an sich. Seit der „aufgeklärte” Staat und die mit ihm verbündete Bourgeoisie vor ziemlich genau 200 Jahren ihren Raubzug gegen den Kirchenbesitz begannen, wurde zwar die Meinung durchgesetzt, daß Kirche am besten gar nichts mit Geld zu tun haben sollte.

Trotzdem: die Seelsorge, die Arbeit für das Reich Gottes, braucht eine materielle Grundlage — das beweist schon die Geschichte der Ur-kirche. Auch wenn es immer wieder, fälle” gibt.

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