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Der erste „Kinderporno“

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Mit solcher Publicity ausgestattet, wurde der italienische Streifen „Spielen wir Liebe“ gestartet. Er hat diese plumpe Marktschreierei auch nötig, denn von allein würde er keinen Hund hinter dem Ofen hervorlocken.

Erste Liebeserlebnisse heran- wachsender Menschen sind ein Thema, das in allen Zeiten von der Literatur behandelt wurde und nicht wenige Dichter zu poesievollen Kunstwerken inspirierte. Der italienische Autor-Regisseur Pier Giuseppe Muzgia weiß allerdings mit drei Jugendlichen der Vorpubertät, die allein den Film bevölkern, nicht viel anzufangen. Er schöpft das psychologische Spannungsfeld der Zwölf- bis Vierzehnjährigen im wesentlichen damit aus, daß er den Burschen zuerst das eine Mädchen quälen läßt und sich dann, als dieser eine zweite Gespielin gefunden hat, sich mit ihr zu einem ausgeklügelt sadistischen Spiel gegen das erste Opfer vereint. Zwischendurch darf er sich natürlich mit beiden paaren.

Der Film ist von einer geradezu tödlichen Langeweile, die Dialoge und Situationen sind oft von einer erschreckenden Albernheit. Das einzige Positivum des Streifens sind die Naturaufnahmen, die fast zur Gänze im Waldviertel gedreht wurden. Um wieder zum „Kinder- pomo“ zurückzukommen; die Intimszenen haben zwar nichts von der Schamlosigkeit üblicher Sexfilme, doch erscheint die Schaustellung von Liebesspielen durch Halbwüchsige grundsätzlich ein geradezu kriminelles1 Unterfangen.

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