7007781-1987_48_18.jpg
Digital In Arbeit

Der große Krieg

Werbung
Werbung
Werbung

Aus den Arbeiten von zehn Historikern hat Geof frey Parker ein ereignisgeschichtlich orientiertes Ubersichtswerk des Dreißigjährigen Krieges geschmiedet. Dabei ist seiner ordnenden Hand nicht nur die formale Synthese unterschiedlicher Federführung gelungen, sondern auch die Integration verschiedener nationaler Sichtweisen.

Parker unterstreicht somit in Anschluß an Moriz Rittners dreibändige „Deutsche Geschichte“ (1889) die europäische Dimension, in welche die Auseinandersetzung nach einer konfessionell bestimmten Bürgerkriegsphase eingetreten ist. Zudem bezeichnet der Autor in eindrucksvoller Schilderung die neue Dynamik militärischer Taktik und Organisation.

Leider hat Parker — und hier zeigt sich die Negativseite seiner Perspektive — den bedeutenden Verlust an Mensch und Kultur, welchen insbesondere Mitteleuropa davontrug, nicht mit entsprechendem Gewicht dargestellt. Die vom Autor betonte kurzfristige strategische Balance des Westfälischen Friedens geht zudem auf Kosten der Prolongierung feudalen Potentatentums und innerer Zersplitterung im Reich.

Ubersichtliche Gliederung, verständliche Schreibweise unter Beibehaltung wissenschaftlichen Anspruchs sowie ausführliche Register, Chronologie und Karten machen Parkers Werk zu einer äußerst brauchbaren Kriegsgeschichte.

DER DREISSIGJÄHRIGE KRIEG. Von Geoffrey Parker. Au dem Englischen von Udo Rennert. Campus Verlag, Frankfurt/ New York 1987. 401 Seiten, Ln, öS 452,40.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung