Uber Otto Wagner ist schon so manches erschienen, zumeist jedoch in sehr aufwendiger Ausführung. Der Relation von Gewicht zu Preis kommt nun, in keineswegs geminderter Qualität des Inhalts, eine Architektur-Reihe in angenehmer Weise entgegen.
Auf etwas mehr als 200 Seiten wird ein Uberblick über ausgeführte und nicht realisierte Projekte dieser beherrschenden Gestalt in der Wiener Architekturszene der Jahrhundertwende gegeben. Anhand dieser leicht überschaubaren Bestandsaufnahme wird die Vielfalt des Wa-gnerschen Lebenswerkes offenbar: die ständige Bindung an traditionelle Formen, der damit verbundene Realismus, das handwerkliche und künstlerische Feingefühl und der Hang zur Moderne.
Die Monographie von Giancar-lo Bernabei vermag den Nutzstil — wie es Semper formulierte — in konzentrierter Form analytisch darzustellen.
OTTO WAGNER. Von Giancarlo Bernabei. Verlag für Architektur, Artemis, Zürich 1986. 208 Seiten, kart., ca. öS 260,-.
