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Der Weihnachtsfilm für Kinder

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Alljährlich gelangen um die Weihnachtszeit neue oder ältere Zeichenfilme abendfüllenden Formats in das Kinoprogramm. Immer noch kommt das relativ Beste davon aus der Walt-Disney-P ro- duktion, obzwar der große Zauberer längst nicht mehr lebt Als einer seiner gelehrigsten und begabtesten Schüler erweist sich immer wieder Wolfgang Reiherman, der unter anderem an „Dornröschen“, „Pongo und Perdi“ und „Aristo- cats“ mitgearbeitet hat. Sein jüngster Film „Bernard und Bianca, die Mäusepolizei“ erzählt von einer Rettungsaktion einer „Mäuse- UNO“ im Falle eines Waisenmädchens, das von einer bösen „Tante“ aus gewinnsüchtigen Motiven gefangengehalten wird.

Die Handlung ist ganz darauf angelegt, das Gemüt von Kindern für die Guten und gegen die Bösen zu mobilisieren, wobei des gruseligen Hexenzaubers mitunter etwas zu viel getan wird. Aber neben der reinen Spannungsmache findet Reiherman auch immer wieder Zeit für hübsche Details des erfindungsreichen Zeichenstifts, und so gelingen ihm auch diesmal reizende Nebenfiguren, welche die gute Tradition des feinen Humors und köstlichen Witzes der alten Disney-Schule weiterführen. Natürlich war und ist auch immer eine Dosis von naivem bis monströsem Kitsch dabei, und in der vorliegenden deutschen Fassung wirken einzelne Songs besonders schnulzig. Da aber die Positiva die Schwächen doch entschieden überwiegen, kann man von einer gelungenen Unterhaltungsmischung sprechen, die gerade den von den Kinoprogrammen ohnedies immer spärlicher bedachten Kindern durchaus zu empfehlen ist.

Monströse Kolportage

Der nebulöse Titel, Jenseits von Mitternacht“ ziert einen jener Schinken, in denen die Quantität des Gebotenen die Qualität bei weitem übertrifft. Über zweieinhalb Stunden währt die Mär von einem armen Mädchen aus Marseille, das von seinem Vater in eine Kokottenkarriere gelotst wird und nach ersten einschlägigen Erfahrungen in einem amerikanischen Fliegeroffizier zu Beginn des Zweiten Weltkrieges die große Liebe, nicht aber die erhoffte eheliche Erfüllung findet.

Der Film sei nur als warnendes Beispiel erwähnt.

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