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Der Zauberer

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Ein Bildermagier lädt in sein Zauberkabinett, um uns dort die Hölle der Liebe, des Sterbenwollens und Nicht-leben-Könnens vorzuführen: Achim Freyer, gefeierter Regisseur und Bühnenbildner, der in Wien mit „Metamorphosen- und „Woyzeck- Furore gemacht hat, gestaltete für die Wiener Festwochen im Theater an der Wien Glucks „Alceste- (französische Fassung von 1776). Ein „schwarzes-Musikdrama um Liebe und Liebestod, das er aus der Starre des Klassizismus zu lösen versucht.

Gemeinsam mit der Bühnenbildnerin Maria-Elena Arnos rückt er die endlosen Dispute Alcestes und ihres königlichen Gatten Admete in ein Zwischenreich der Träume. Leben an der Grenze zwischen Diesseits und Jenseits, in einer Welt der Spiegel. Und er beschwört eine faszinierende Flut mythischer Symbolbilder, die einen Glucks breite Musikkommentare fast vergessen lassen.

Doch das ist gut. Denn die Musikinterpretation enttäuschte: Thomas Hengelbrock am Pult der Deutschen Kammerphilharmonie vermag kaum zu überzeugen. Gluck - schlampig, unschön und ganz und gar nicht festwochenwürdig musiziert. Das Sängerensemble - „Alceste- Anna Caterina Antonacci, „Admete- Vinson Cole,

„Herakles-Natale De Carolis - imponiert weniger durch Gesangsleistung als durch perfekte Umsetzung des szenischen Konzepts Freyers. Nicht mehr als ein Schauvergnügen!

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