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Detailgetreu

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An diesem bis zur allerletzten Zeile spannend geschriebenen Roman faszinieren die detailgetreuen Schilderungen: Die Stadt Triest in den Jahren vor dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs, das Völker- und Sprachengemisch der Donau- monarchie, über die schon, wie eine dunkle Ahnung, der Schatten des Untergangs fällt, der Karst, ein einsam gelegener Bauernhof in Niederösterreich. Aber auch die Personen der Handlung sind inter- essant und glaubwürdig geschildert: Heinrich Pittoni, ein zweimal ver- witweter Beamter und seine Kin- der, die Häuslerleute Z wana Tadej, der Gutsherr Dross und seine Bau- ern. „Fallwind", zweifellos Elisa- beth Hauers bisher stärkstes Buch, ist erfüllt von Melancholie, gerade diese Grundstimmung aber, von der die Menschen mit ihren Egoismen und Träumen, ihren Abhängigkei- ten und unerfüllbaren Sehnsüch- ten getragen sind, macht seinen Reiz und seine Glaubwürdigkeit aus.

FALLWIND. Von Elisabeth Hauer. Verlag Styria, Graz/Wien/Köln 1989. 464 Seiten, öS 350,-.

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