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Deutsche & Russen

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Auf die Spuren deutscher Rußlandbilder des 18. Jahrhunderts begibt sich der zweite Band einer von Lew Kopelew edierten Reihe „West-östliche Spiegelungen“, deren erster sich mit Dokumenten aus dem 9. bis 17. Jahrhundert auseinandersetzte. Siebzehn Autoren berichten über politische, wirtschaftliche, kulturelle Reflexionen und Interpretationen, die sich schwerpunkthaft um die Modernisierungspolitik Peters des Großen anordnen.

Besonders wertvoll sind die Analysen der durch den Gottsched-Kreis betriebenen literarischen Vermittlung und die Veränderungen in den Auffassungen Johann Gottfried Herders, die Studien über Goethes Wissen um die Leistungen russischer Kunst und Wissenschaft sowie das Interesse Friedrich Schillers an der Geschichte des expandierenden Staatswesens, die durch das Dramenfragment „Demetrius“ bekundet ist. In welch hohem Maße die Resultate der baltischen Aufklärung Klischees des westlichen Rußlandbildes bestimmten, schildert der bemerkenswerte Beitrag Hubertus Neuschiffers.

Ein bibliografischer Anhang ergänzt den wertvollen, mit zeitgenössischen Illustrationen versehenen Sammelband.

RUSSEN UND RUSSLAND AUS DEUTSCHER SICHT. Herausgegeben von Mechthild Keller. Wilhelm Fink Verlag, München 1987. 682 Seiten, Ln., öS 609,-.

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