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Deutsches Lesebuch

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In geraffter Abfolge aus Quellentexten und Kurzbiografien, Kommentaren und Illustrationen führt ein salopp geschriebenes

Bändchen in die deutsche Geschichte des 19. Jahrhunderts. Das Werk Manfred Görtemakers, das wohl als Lehrbehelf gedacht, darüber hinaus Interesse erweckt, vermittelt in fünf Abschnitten einen Eindruck von den mannigfaltigen Umwälzungen dieser Zeit.

Der Bogen spannt sich von dem im Zeichen französischer Bedrückung erwachenden Nationalgefühl zur Reichsgründung des Jahres 1871 und dem anschließenden politischen und wirtschaftlichen Aufschwung.

In dieser Periode veränderte sich dip deutsche wie die europäische Struktur grundlegend; dynastische wurden von nationalen, staatliche von wirtschaftlichen Bestrebungen zurückgeschlagen. Letztere führten das wilhelminische Wachstumswunder in eine ebenso phrasenbeschwerte wie halbherzige Kolonialpolitik und damit in folgenschweren Gegensatz zur englischen Weltmacht.

Entsprechend der liberalen Verankerung des Verfassers sind möglicherweise die restaurativen Bemühungen der ersten Jahrhunderthälfte zu sehr, die Vorstöße für einen deutschen Volksstaat zu wenig problematisiert worden. Auch die Konzentration Görtemakers auf die preußische Entwicklung ist anzumerken.

Dennoch erfreut die holzschnitthafte Darstellungsweise den historisch interessierten Laien ebenso, wie die ausgewiesenen Zeitdokumente den Wissenschaftler bereichern.

, DEUTSCHLAND IM 19. JAHRHUN- DERT: Von Manfred Görtemaker. Verlag Leske & Budrich, Opladen 1986. 336 Seiten, kart., öS 193,40.

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