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Die 68er

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Zwanzig Jahre danach — unter diesem Motto wurde Fritz Kellers Beinahe-schon-Klassiker „Wien, Mai 68 - Eine heiße Viertelstunde“ in einer erweiterten Fassung neu aufgelegt.

Der Autor, ein intimer Kenner der Szene und einst Mitakteur, versucht eine Ubersicht nicht nur über die Ereignisse der damaligen Zeit, sondern auch über die Vorgeschichte zu geben. Auch der kulturelle Unterbau (damals „Underground“ genannt) wird in die Betrachtungen mit einbezogen.

Daß manche Wertungen Kellers durchaus bestreitbar sind, liegt bei der Nähe des Autors zu den Geschehnissen auf der Hand, mindert den Wert der Darstellung aber in keiner Weise. Das vorliegende Buch ist das derzeit einzige, das einen guten Uberblick über die Strömungen gibt, die damals in der österreichischen Jugend aller politischen Lager herrschten. Vermißt wird“ lediglich ein genaueres Eingehen auf die menschlichen Verluste, die die 68er-'Bewegung und ihre Folgeerscheinungen mit sich brachten. Denn wie so oft hatte eine Bewegung, die radikal das Wohl der Menschen wollte, wenig Mitleid mit denen, die diese Bewegung trugen.

WIEN, MAI 68 - EINE HEISSE VIERTELSTUNDE. Von Fritz Keller. Junius Verlag, Wien 1988. 168 Seiten, kart., öS 198,-.

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