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Die Abkehr

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Es war einmal eine junge portugiesische Studentin, die sich zur Zeit Salazars im Glauben an den Aufbau einer menschenwürdigen, glücklichen Zukunft dem Kommunismus verschrieb. Candida Ventura gab, wie sie selber schreibt, während mehr als dreißig Jahren ihr Bestes her, um mitzuhelfen, den kommunistischen Idealen zum Durchbruch zu verhelfen. Sie lebte jahrelang im portugiesischen Untergrund, wurde von Salazars Geheimpolizei verhaftet und gefoltert und anschließend zu einer mehrjährigen Gefängnisstrafe verurteilt.

In Prag, wo sie als Redaktorin der „Internationalen Zeitschrift“ arbeitete und die Kommunistische Partei Portugals beim Zentralkomitee der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei vertrat, erlebte sie den „Prager Frühling“ und die Besetzung der Tschechoslowakei durch die Streitkräfte des Warschauer Paktes. Enttäuscht und angewidert von der Brutalität und Verlogenheit des kommunistischen Machtapparates trat sie 1976 nach ihrer Rückkehr in die Heimat aus der Partei aus.

Candida Ventura will mit der Veröffentlichung des Buches nicht aus verletzter Eitelkeit billige Rache am kommunistischen System nehmen. Ihr Gewissen verbietet ihr jedoch, zum Erlebten zu schweigen, und sie möchte jene Staatsbürger, die noch frei wählen können, vor dem kommunistischen System warnen.

SOZIALISMUS, WIE ICH IHN ERLEBTE. Erfahrungen einer ehemaligen Funktionärin der Kommunistischen Partei Portugals. Von Candida Ventura. SOI-Verlag, Bern 1986. öS 241.80.

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