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Die Awarenkriege Karls des Großen

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Einen Bück auf bedeutsame Entwicklungen österreichischer Vorzeit wirft das jüngste Heft der militärhistorischen Schriftenreihe des Bundesverlags. Leicht faßlich, plakativ, wenn auch nicht in all ihren Voraussetzungen und Folgen, schildert der junge Historiker Walter Pohl die Awarenkriege Karls des Großen am Ende des 8. Jahrhunderts.

Zurecht beurteilt der Autor die Kampfhandlungen als Ausdruck einer allgemeinen Expansion des Frankenreichs, begleitet von dem Willen zur Christianisierung Europas. Sie waren ermöglicht durch Unterwerfung des nach Selbständigkeit strebenden Bayernherzogs Tassilo und begleitet durch brutale Feldzüge gegen die heidnischen Sachsen.

Walter Pohl, der auch Bewaffnung und vermutliche zahlenmäßige Stärke sowie Strategie und Taktik der Kontrahenten in seine Analyse einbezieht, schildert ausführlich den massiven Einbruch in awarisches Herrschaftsgebiet, der Karl im Jahre 791 über den Wienerwald bis an die Ufer derRaab führte. Der Erfolg dieses Feldzugs bestand weniger in der Vernichtung gegnerischer Truppen, sondern vielmehr in der Verwüstung weiter Gebietsteile und in der Demoralisierung der ohnehin erschütterten Strukturen des Awa-renreiches.

Daß dieses bereits fünf Jahre später unterworfen werden konnte, daß Restaurationsversuche der folgenden Jahre scheiterten, führt der Autor in erster Linie auf innere Verfallserscheinungen des Reitervolkes zurück.

DIE AWARENKRIEGE KARLS DES GROSSEN 788BIS803. Von Walter Pohl. Militärhistorische Schriftenreihe dea Heeresgeschichtlichen Museums. Österreichischer Bundesverlag, Wien 1988.54 Seiten, öS 128,-

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