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Die Berge siehst du

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Die Berge siehst du wintern im tiefsten Grau, lichtlos das Tal, die Mauern im düstern Wald: „Hab hier kein Leben“, sagst du, „wo Wölfe gehn, wo immer Adler hausen und schrein im Raum, nur Gott zum Freund.“ Clarissa, Eugenie, es gibt kein Draußen mehr. Eine Welt verdarb. Wildwasser feuern ringsum, die Tanne steht im wüsten Zwielicht aufrecht auf kaltem Stein, gehts tag- gehts nachtwärts; Abend- und Morgenrot ziehn oben, überblühender Brand, vorbei. Doch hat nur hier das Sein noch die Erde lieb.

In der Urzeit

Nachtwolken gehen grau von hier bis an den Pol. O dunkle Winterszeit.

Bergfalten ein birgt sich verschneit Gebüsch und Felsenwohnung. Schwarz die Wand, davor im Rauch der kalte Fluß. Der Mond, verschleiert, spendet fahl sein Licht. Jahrtausende vergehn. Die Furt

bleibt ohne Steg. Die Fische springen. Nur der Schnee zeigt immer frische Spuren zwischen Fluß und Wand. Die Welt bleibt einsam. Doch schon lebt der Mensch.

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