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Die Skandalgräfin

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„Jene“ Gräfin Larisch, Skan-dalaristokratin des ausgehenden 19. Jahrhunderts und langjährige Vertraute Kaiserin Elisabeths, ist Gegenstand einer neuen historischen Dokumentation.

Marie Louise Elisabeth, Freiin von Wallersee, verehelichte Gräfin Larisch, war die Nichte der Kaiserin Elisabeth und ging vor allem wegen ihrer unfreiwilligen Mithilfe bei der .Affäre von May-erling“ in die Geschichte ein. In ihrem Bestreben, es allen recht zu machen, deckte sie einige heimliche Treffen des Kronprinzen Rudolf und der Baronesse Mary Vetsera und arrangierte schließlich auch jenes Rendezvous, das die beiden — freilich ohne Wissen der Larisch — mit Selbstmord beendeten.

Die Gräfin, daraufhin vom Hof geächtet, finanzierte ihr späteres Leben großteils mit der Veröffentlichung von „Erinnerungen“, die jedoch vielfach ihrer Phantasie entsprungen waren.

Die Autorin versucht in dem umfangreichen Werk die Lügen, die die Larisch selbst aufgebracht, aber vor allem jene, die die Gesellschaft über sie verbreitet hatte, aufzudecken und eine historisch fundierte Biographie zu erstellen. Von allgemein geschichtlichem Interesse sind sicherlich jene Begegnungen mit Kaiserin Elisabeth, die die sagenumwobene „Sisi“ in einem kritischen Licht erscheinen lassen.

JENE GRÄFIN LARISCH. Von Brigitte Sokop. Böhlau-Verlag. Graz-Wien 1985. 546 Seiten, geb., öS 310,44.

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