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Die Wirklichkeit als ein

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us der Alltagsgeschichte einer geschwängerten jungen .Frau, die von dem Erzeuger indes im Stich gelassen, nun zu entscheiden hat, ob sie ^eit der Fristenlösung ver-len lassen soll, ist in dem t Werk von Matthias Man-„Cilia" eine überzeitliche >arabel geworden. Die junge in ihrer Verzweiflung der nacht des Bösen ausgelie-findet schließlich doch die ihre „Heimsuchung" und ngeborene, gezeugt „von ei-Gespenst", zu bejahen. Sie it die Mutterschaft und mit nen neuen gläubigen Bezug feit an. Dieser Wandel muß tiefer greifen, als Cilia, die ;enschwester des AKH, Herkunft, Veranlagung Seruf für alle Abgründe unausgesetzten Spezies im sten Maße sensibilisiert ist. 1 diese Bekehrung vom „Irr-zum sorgenden Wirt eines . Lebens darzustellen, hat lias Mander den Innenmo-gewählt, ohne artistische it, den Bewußtseinsstrom in n sprachlichen Irisieren und eßen nachzuzeichnen.

Wie bei einer pflichtbewußten Krankenschwester durchaus verständlich, ist Cilia dem „Ethos der Aktualität" dem neuesten Wissensstand nicht nur als lernbegierige Assistentin des Arztes, sondern auch gegenüber dem weltpolitischen Umfeld geöffnet, was zur Folge hat, daß sie sich allen Schmutzfluten der News und der Katastrophen auf allen Wirkhchkeitsebenen ausgesetzt sieht, denn ihr ist eine geschärfte Aufmerksamkeit auferlegt, die Primärprägung eines wahrnehmungswillens, wie er sich zumeist nur bei einem Kind in ärmlichen Verhältnissen und in ländlicher Vielfalt entwickeln kann.

So gerät sie traumatisch in ein Pandämonion der „Alpenlandschaft", der „rabiaten Umtriebigkeiten", von denen unsere Welt vollgestopft ist. Dazu kommt noch, daß ihr durch den Realkon-takt mit den Grenzsituationen des Lebens, wie es die Arbeit einer Krankenschwester mit sich bringt, und nicht zuletzt durch die verfehlte Beziehung zu ihrem ehemals geliebten Arzt bewußt geworden ist, wie jegliche sprachliche Mitteilung einem Herum

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