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Dort ist nicht hier

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Dort, in den USA, laufen die Vorwahlen zu den Präsidentenwahlen. Hugo Portisch und Sepp Riff berichteten darüber und was die Autoren als Dokumentation gedacht hatten, geriet ihnen unter den Händen zur De-maskierung.

Eine Weltmacht befand sich „auf dem Prüfstand”, wurde gewogen und als zu leicht befunden. Ein System, das der kleinen Bauernrepublik des 18. Jahrhunderts wohlangemessen war, muß im Zeitalter telekratischer Massenmanipulation zur Absurdität entarten.

Uns Europäern freilich hat man mit Erfolg eingeredet, Absurdität sei die einzig denkbare Garantie für Freiheit, Toleranz und Grundrechte. Sie ist es nicht.

Einer verwechselte Österreich mit der Sowjetunion, nahm aber dann diese Ungeheuerlichkeit unter dröhnendem Gelächter wieder zurück. Der einzige, der Vernünftiges über Weltpolitik und sogar über Europa von sich gab, war erstaunlicherweise Präsidentschaftskandidat und ExFilmschauspieler Ronald Reagan. Den Seinen gibt's der Kissinger im Schlaf.

Hier in Österreich auf dieser durchaus nicht seligen, aber doch recht merkwürdigen Insel inmitten des Weltgetriebes, läuft seit einiger Zeit im Fernsehen Kurt Diemans wunderschöne Serie, die dem homo austriacus gewidmet ist. Wenn dieser Menschentyp als Autodidakt Bilder in einem Stil zwischen Hieronymus Bosch und Arik Brauer malt, wenn er melancholische Texte dichtet und Melodien singt, die leise („Gott liebt das Leise”!) zwischen den Häuserschluchten Ottakrings und der Zehner-Marie verwehen, dann heißt dieser homo austriacus Karl Hodina.

Um sein Porträt herum komponierte Dieman kluge Kommentare und Aufnahmen aus der Lobau, um die ihn Tina Blau und vielleicht sogar Waldmüller be-, neidet hätten.

Hier ist nicht dort, und hier ist mir lieber.

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