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Dotoressa 1787

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Gebildete Frau oder Heimchen am Herd - die Frage stellte sich schon im Zeitalter der Aufklärung, als die Frauen allmählich Zugang zur Bildung erhielten. Ein interessantes Beispiel für den Werdegang einer wißbegierigen Frau im Deutschland des 18. Jahrhunderts ist die Biographie der ersten Philosophie-Doktorin, Dorothea Schlözer.

Als ein Mädchen von Geist und Verstand wurde sie von ihrem Vater im Geiste des Rationalismus der Frühaufklärung erzogen, erlangte 1787 als erste Frau das Doktorat der Philosophie und hatte ein vielversprechendes Leben vor sich. Daß dieses sich dann durch eine aus pragmatischen Gründen geschlossene Ehe und ihren Folgeproblemen ganz anders als von Dorothea und ihrem Vater erhofft, gestaltete, mag sowohl an den Vorstellungen der Zeit als auch an der Persönlichkeit der Doctorin Schlözer gelegen haben.

Die Soziologen Bärbel und Horst Kern haben nun eine Biographie der frühen Gelehrten verfaßt. Besonders interessant dabei ist. die ausführliche Auseinandersetzung mit dem pädagogischen Experiment, das der alte Schlözer, ein überzeugter Mann der Aufklärung, mit seiner Tochter durchgeführt hat

MADAME DOCTORIN SCHLÖZER Von Bärbel Kern und Horst Kern. Verlag C H. Beck, München 1969.211 Seiten, öS 232,40.

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