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Drei Priester

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Bis wohin ist Christus gekommen? An vier Abenden rund um den Palmsonntag waren wir mit dieser Frage konfrontiert. Wie kam er im allgemein-gesellschaftlichen, wie weit im individuell-ethischen Bereich? Wie aber präsentieren sich heute unsere Priester, die Vermittler zwischen den Gläubigen und Gott?

Der „Club 2“ vom Donnerstag, 9. April, zum Buch von Pfarrer Schermann. „Woran die Kirche krankt“ (siehe auch Leserbrief auf Seite 2) krankte daran, daß der vehement vorgebrachten Kritik am innerkirchlichen System der entsprechende Widerpart fehlte. Die Verteidigung fiel schwach aus. So daß ein Priester das Sagen hatte, der einmal nicht die sündhaften Schäflein, sondern die allzu dogmatischen Hirten-Kollegen angriff.

In dem getragenen Zefirelli- Streifen „Bruder Sonne, Schwester Mond“ brachte uns ein junger Mann in lumpigen Kleidern, ohne Schuhe die Botschaft von Armut und Brüderlichkeit.

Drittens der Priester im grandios verfilmten Roman „Christus kam nur bis Eboli“. An seiner Frustration trug auch die jahrhundertelange Kirchenherrschaft Mitschuld. Menschen in ewiger Unmündigkeit wehren sich mit Respektlosigkeit, Spott und Gewalt. Anders als Pfarrer Schermann in Reisenberg, der sich gegen Fehler in den eigenen Reihen wehrt, nahm der Pfarrer im süditalienischen Gagliano die Demütigungen ohnmächtig hin.

Einblicke ins schwierige Amt eines Priesters. Fragen, ob die ses Amt in jeder Stunde von einem allein, ohne menschlichen Zuspruch von Lebenden, zu bewältigen ist. Bei dem Film „Christus kam nur bis Eboli“ (Sa 11.4., So 12.4., 20.15 Uhr, FS 2) lohnt es sich, länger zu verweilen: Das Leitmotiv der Passivität, der Ausgeliefertheit des Verbannten wie der Einheimischen klang harmonisch in der Musik von Piccioni an, in langsam schönen Bildern wurde uns ein Dante’sches Gleichnis von der ewig geduldigen Menschheit erzählt.

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