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Durch Mitteleuropa

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Im Jahre 1798 unternahm der norddeutsche Bauernsohn und spätere Historiker Ernst Moritz Arndt eine Reise durch Bayern und die Donaumonarchie nach Frankreich. Seine Beschreibung dieser Studienfahrt zeigt den Verfasser der bekannten Hymne „Was ist des Deutschen Vaterland?“ als einfühlsamen Kosmopoliten und Globetrotter, dessen Urteil über Land und Leute von hellsichtiger Aufgeklärtheit ist.

In der Wiener Residenz, die Arndt auf der Donau erreichte, beeindrucken den damals Neun- undzwanzigjährigen insbesondere die durch Josef II. geschaffenen medizinisch-sozialen Einrichtungen. Militärwesen und Wissenschaft, Musik und Theater, Alltag und Feste offenbaren ihm eine spezifisch österreichische Mentalität — mit ihren Licht- und Schattenseiten.

Arndts Bericht über eine Reise nach Ungarn, über die Wanderung nach Graz, den Weg nach Laibach, Triest, schließlich Venedig, zeigen den großen Sohn der Insel Rügen als klugen und sprachlich gewandten Darsteller mitteleuropäischer Kultur und Lebensart. Die durchaus amüsant zu lesenden, detailreichen Schilderungen des Menschenschlags, von Physiognomie und Körperbau, Gehaben und Kleidung, vermitteln selbst heutiger Beobachtung wertvolle Impulse.

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